Capitol Reef National Park

Von noch mehr Steinen und dem Stress mit den Campingplätzen

Nach der schönen Zeit im Bryce Canyon NP ging es nun weiter Richtung Nordwesten. Tagesziel war der Capitol Reef National Park. Spielplatz in EscalanteDie Fahrt sollte so zweieinviertel Stunden dauern, wir haben aber für einen ausführlich Einkaufs-, Picknick- und Spielplatzstopp in Escalante unterbrochen. Auf dem Weg zum Capitol Reef NPLetzter Supermarkt für die nächstens 200 Meilen, sagte der Reiseführer. Jonathan fand den Spielplatz in Escalante ganz toll, überhaupt findet er Spielplätze hier toll. Die sind hier so, dass auch Kleinkinder schon auf die hohen Gerüste klettern können und die Rutschen sind irgendwie auch anders. Die haben einen höheren Rand und da kann Jonathan viel besser rutschen als daheim. Rutschen ist jedenfalls das höchste hier („nohmal, nohmal“). Die weitere Fahrt führte durch das Grand Staircase Escalante National Monument, quasi ein riesiges Naturschutzgebiet. Der Ausblick war dementsprechend die meiste Zeit ziemlich spektakulär. Die Straße führte über 3000 Meter hohe Pässe und am Ende durch laublosen Wald wieder nach unten. Es war wirklich sehr schön.

Als wir nachmittags im Capitol Reef Nationalpark ankamen, war der Campground im Park (Fruita Campground), auf den wir eigentlich wollten, mal wieder voll. Wir mussten also wieder raus aus dem Park Tolle goldgelbe Bäumeund über 10 Meilen wieder zurückfahren. (Es gibt Ausweichstellplätze entlang der Straße außerhalb des Parks. Die wären sogar ganz schön gewesen, aber es war krass windig und der Boden dort bestand ausschließlich aus rotem Sand. Das fanden wir dann nicht so ideal für uns.) Allein wäre die Campingplatzsuche ja nicht so das Problem, aber mit einem Kleinkind, das schon seit Stunden widerwillig festgeschnallt ist, ist so eine zusätzliche halbe Stunde ziemlich ätzend. Zumal der Fruita Campingplatz wirklich super aussah. Alle Bäume hatten sich schon herbstlich verfärbt und leuchteten goldgelb. Die sehr nette Rangerin am Fruita hat uns dann noch erzählt, dass am Freitag (zwei Tage später) in Mehr als eine NotlösungUtah Feiertag ist und es überall sehr voll werden würde. Damit hatten wir endgültig genug von „First come first served“. Untergekommen sind wir dann auf dem Thousand Lakes RV Park, der ein durchaus würdiger Ersatz war. Das Wohnmobil stand mit Blick auf feuerrote Berge und das sah vor allem bei Sonnenuntergang sehr schön aus. Es gab außerdem einen Spielplatz fürs Kindlein, selbstgebackene Muffins zum Frühstück und Internet für uns. Mit diesem Internet haben wir dann gleich mal Campingplätze für die nächsten Nächte vorausgebucht. Damit mag uns so manche Perle entgehen, aber dafür haben wir deutlich weniger Stress. Und die meisten Nationalpark-Campgrounds funktionieren leider nicht für uns. Wenn man dort Plätze reservieren kann, dann ist schon Monate vorher alles weg, und wenn nicht, dann muss man vormittags schon da sein und das ist für uns nicht zu schaffen. Ich frag mich, für wen das überhaupt machbar ist. Weil wenn wir kein Kind hätten, dann wären wir bestimmt morgens schneller und müssten weniger Pausen machen, aber dafür würden wir sicher viel mehr anschauen, was so auf dem Weg liegt (an diesem Tag zum Beispiel den Goblin Valley State Park) und wären auch nicht früher da. Das ganze System funktioniert irgendwie nicht bzw. nicht spontan und es sind einfach viel zu viele Leute unterwegs. Aber Campingplätze mit Strom haben auch ihren Vorteil, da können wir nämlich heizen. Und nach zwei kalten Nächten im Bryce war das sehr schön.

Capitol ReefAm nächsten Morgen sind wir dann noch den Scenic Drive durch den Capitol Reef gefahren, 20 Meilen hin und zurück. Capitol ReefWir hatten erst überlegt, ob wir das machen sollen, weil die vor uns liegende Tagesetappe sowieso schon weit war, aber da gewesen zu sein und den Park nichtmal durchfahren zu haben, wäre ja auch blöd gewesen. In ihm auch zu wandern hätte nur mit einem Platz auf dem Campground im Park geklappt, diesmal also keine Wanderung. Aber der Park war wirklich sehr schön. So als Betrachter mag man ja denken, oh Mann, schon wieder Steine und Felsen, aber tatsächlich ist jeder Nationalpark anders und es ist immer wieder toll. Zumal wir bisher wirklich ein Wahnsinnsglück mit dem Wetter haben. Der Himmel war einfach jeden Tag blau. Nach der Fahrt durch den Capitol Reef ging es dann weiter Richtung Arches National Park bzw. des vor ihm liegenden Städtchens Moab.

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