Franz Josef Glacier und Lake Wanaka (Südinsel, Südwesten)

Von besonders hübschem Nebel und schneebedeckten Berggipfeln

Und tatsächlich gab es am nächsten Tag in Punakaiki Wolken, die sich im Laufe der Fahrt zu Dauerregen ausgewachsen haben. Da gab es dann nicht viel anderes zu tun als zu fahren. Die Landschaft wäre bei gutem Wetter sicherlich wunderschön gewesen, Unsichtbarer Gletscheraber so sah es eher grau und trüb auRegenwald im Regens. Mit einen Einkaufs- und Fish and Chips-Stopp in Hokitika haben wir Franz Josef angesteuert, ein kleines Dorf, in dessen direkter Nähe der gleichnamige Gletscher liegt. Der heißt so, weil der Geologe Julius von Haast ihn 1865 nach Kaiser Franz Josef I. von Österreich benannt hat. Der Campingplatz (Rainforest Holiday Park) war ganz hübsch angelegt, hatte aber ziemlich enge Stellplätze. War uns aber recht egal, wir haben den Abend ja sowieso wegen des Regens im Camper verbracht. Einen kleinen Spaziergang durchs Dorf haben wir gemacht, aber das besteht nur aus Restaurants, Buchungsbüros und Hotels. Anders als an der übrigens Westküste war es in Franz Josef ziemlich voll, da sammelt sich wohl alles. Am nächsten Tag wollten wir dann den Gletscher anschauen, zumal der relativ einfach zugänglich ist. Probiert haben wir es auch, aber vom Aussichtspunkt sah man schlicht gar nichts. Ein paar Berge im Nebel. Gletschersicht war uns also nicht vergönnt. Schade, vor allem auch, weil man da einige tolle Wanderungen hätte machen können. So war es schöner Regenwald bei absolutem Dreckswetter.

 

Wilde WestküsteNachdem es den ganzen Tag soMoorlandschaften am Wegesrand bleiben sollte, haben wir aber nicht viel Sinn darin gesehen, noch zu bleiben, sondern haben einen weiteren Tag recht langes Fahren (für unsere Verhältnisse) auf uns genommen. Weiter Richtung Süden ging es. Das Wetter wurde da ziemlich schnell besser und an einigen Stellen am Meer und in einer Moorlandschaft hatten wir sogar Sonne. Und bei Sonne hat sich die Westküste nochmal in ihrer ganzen Schön- und Wildheit gezeigt. War schon sehr lohnenswert, die Westküstenroute zu nehmen. So viel tolle Einsamkeit. Und immerhin anfangs hatten wir ja großes Glück mit dem Wetter. Eigentlich ist die Westküste nämlich dafür bekannt, dass es dort quasi nur regnet.

 

Schließlich ging es an die letzte Fahretappe des Tages, die uns über den Haast-Pass geführt hat. Und eigentlich war das gar kein so richtiger Pass, jedenfalls nicht so, wie man sich das vorstellt. Die Straße ist gut und breit und folgt fast die ganze Zeit einem Flusslauf. Wirklich hoch hinauf ging es auch nicht, nur auf 563 Meter. Aber außenrum sind hohe Berge und Lake Wanakaso hatte man immer wieder sehr schöne Aussicht. Und eigentlich hätte es entlang des Weges auch noch ein paar Dinge zu sehen gegeben, Wasserfälle zum Beispiel. Aber Jonathan hat da grade geschlafen und nachdem wir Blick vom Campingplatz am Lake Wanakawollten, dass das so bleibt, sind wir etwas schweren Herzens an den Sehenswürdigkeiten der Strecke vorbei gebraust. Ist hier halt auch wie daheim – den Takt bestimmt das Baby. Unser Ziel an dem Tag war der DOC Boundary Creek Camping Ground am Nordende des Lake Wanaka. Da gab es Klos und sonst nichts außer schöner Natur. Wie schön es da eigentlich war, ist uns dann erst am nächsten Morgen richtig klar geworden als die Sonne endlich wieder geschienen hat. Ziemlich kalt war es nachts und morgens (und unsere Heizung, die wir da das erste Mal benutzt haben, hat leider eher versucht, uns mit Rauch zu ersticken als uns zu wärmen), aber der Blick auf schneebedeckte Berge entschädigt für vieles. In der Natur zu campen ist schon wirklich toll. Wir versuchen, das jetzt immer einigermaßen abwechselnd zu machen, mal schöne Natur, mal Duschen und Strom. Über Wanaka ging es dann weiter in Richtung Queenstown.

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