Madeiras Südwesten (Câmara de Lobos, Cabo Girão, Calheta, Fajã da Ovelha, Jardim do Mar, Paúl do Mar)

Vom Ferienwohnungsglück, freundlichen Madeirern und hübschen Küstenorten

Von Funchal bzw. der Erkundung des Ostens Madeiras ging es nach einer Woche ganz in den Westen der Insel zu unserer Unterkunft für die zweite Hälfte der Reise. Hier wohnen wir in dem Miniort Fajã da Ovelha. Und diesmal haben wir wirklich sehr viel Glück mit unseren Ferienwohnungen (und dass Nebensaison ist, hilft natürlich auch bei Preisen und Verfügbarkeit). Die Casa de Ovelha ist ein Traum. Ein freistehendes Haus mit mehreren Terrassen und Garten und sagenhaftem Blick aufs Meer (und den Sonnenuntergang). Ziemlich blöd angestellt haben wir uns allerdings dabei, den richtigen Weg zum Haus zu finden. Irgendwie haben wir uns in den kleinen und überaus steilen Gässchen etwas verfahren, was ziemlich nervenaufreibend war. Manchmal fragt man sich da nämlich wirklich, ob das Auto da jetzt überhaupt durchkommen wird und dann muss man auch immer noch Angst haben, dass einem ja auch jederzeit ein anderes Auto entgegenkommen könnte und man rückwärts bergauf oder bergab ausweichen muss. Auch auf den Parkplatz zum Haus zu kommen (rückwärts bergab durch eine Engstelle) hat mich einige Nerven gekostet. Aber einmal angekommen, ist das Haus ganz wunderbar.

Ansonsten finde ich das Fahren auf den Bergstraßen von Ort zu Ort nicht weiter schlimm. An der Küste entlang von Funchal war es entspannt und auch sonst ist wenig los, so dass man nahezu nie jemand vor oder hinter einem hat und es auch kaum Gegenverkehr gibt. Auf dem Weg von Funchal haben wir in dem Fischerort Câmara de Lobos gehalten. Da gibt es schöne bunte Boote und wir haben mit Blick auf den Cabo Girão, eine der höchsten Steilklippen Europas, Mittaggegessen. Calamari für uns, Pommes für Jonathan. Wieder war sehr schönes Wetter und es war richtig sommerlich. Câmara de Lobos wird uns auch als der Ort in Erinnerung bleiben, in dem sehr nette Leute wohnen. Kurz nach unserer Ankunft hatte Jonathan nämlich in einem kleinen Gässchen einen sehr lauten Wutanfall, weil er umgehend und sofort etwas zu Essen haben wollte und nicht einsehen konnte, dass wir dafür aber erst noch zu einer Bank und dann zu einem Restaurant gehen mussten. Da kam lächelnd ein Mann aus dem Haus gegenüber, drückte dem verdutzten Kind zwei Spielzeugautos in die Hand und sagte „Smile!“. Da war sofort Ruhe und der Rest unseres Aufenthalts dann sehr friedlich.

Einen weiteren Stopp gab es dann natürlich auf dem Cabo Girão selbst. Da geht es schon beeindruckend tief nach unten (etwa 580 Meter). Ganz vorne haben sie einen Glasboden gebaut, sodass man direkt in den Abgrund unter sich schauen kann. Zumindest falls man zwischen all den Instagramern, die da auf dem Boden herumliegen und sich mit ihren Selfie-Sticks fotografieren noch Platz zum Herumlaufen findet. Schöner Ausblick jedenfalls. Ein kleines Café gibt es da oben auch und so konnten wir uns noch mit einem Eis stärken, bevor es dann in etwa einer Dreiviertelstunde und einem Einkaufszwischenstopp in Calheta zur Casa de Ovelha ging.

In Calheta waren wir dann auch in den nächsten Tagen nochmal. Da haben sie durch Wellenbrecher zwei künstliche Lagunen gebaut und mit Sand aus Marokko Strände angelegt. Dadurch geht es schön flach rein und es gibt keine wilden Wellen wie sonst überall. Für das Planschen mit Kind ist das natürlich sehr praktisch. Und es ist dort auch relativ windstill, so dass man es auch bei nur so knapp 21 Grad eine Weile am Strand aushalten und Jonathan auch mit den Füßen im Wasser herumplatschen konnte. Es gibt außerdem an der Strandpromenade noch einen ganz hübschen Spielplatz, von dem war das Kind sehr angetan.

Ein weiterer hübscher Ort an der Küste ist Jardim do Mar, das nur etwa 10 Minuten von unserem Ferienhaus entfernt liegt. Da waren wir zweimal, einmal an einem sehr wolkigen und einmal an einem sonnigen Tag.  So oder so konnte man dort wunderbar die wilden Wellen beobachten, die sich an der Uferpromenade brachen. Neues gemeinsames Familien-Hobby, das sich allerdings daheim recht schwer pflegen lässt. Auch sonst fand ich Jardim do Mar einen sehr netten Ort. Es gibt eine lange Uferpromenade, einen schönen Blick auf Paúl do Mar (einen anderen Küstenort), hohe Steilklippen rund herum, verkehrsberuhigte enge Gässchen und eine hübsche Kirche in der Altstadt. In Paúl do Mar haben wir übrigens an einem anderen Tag im Sol e Mar die beste (und günstigste) Fisch- und Meeresfrüchteplatte dieses Urlaubs gegessen. Sehr empfehlenswert da.

Von Fajã da Ovelha aus haben wir allerdings nicht nur den Südwesten Madeiras angeschaut, sondern auch mehrere Ausflüge in den Nordwesten der Insel unternommen.

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