Von Mombasa nach Daressalam

Von Grenzüberquerungen in Afrika


Riesenschildkröte und ich im Bamburi NaturparkVon Watamu sind wir nun also wieder zurück nach Mombasa gefahren. Am Nachmittag waren wir im Bamburi Park, das ist eine Art Naturzoo. Und angeblich in touristisches Highlight, aber so arg viele Touristen waren nicht da. Dafür absolut gigantische Riesenschildkröten, mit deren Betrachtung man gut die Zeit verbringen konnte. Und mit dem Blick auf das chaotische Mombasa vom Balkon aus, konnte man dann gut den Abend verbringen. Verkehr in Mombasa Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Daressalam in Tansania. Vor der Busfahrt graute mir vorher ziemlich, inzwischen wussten wir ja schon, was man sich hier unter reisen vorzustellen hat und die Fahrt sollte 12 Stunden dauern. Immerhin hatten wir schon die Tickets. Und die Busgesellschaft hatte dann nach einigen Erklärungsversuchen auch verstanden, dass wir nur noch kein Visum hatten, aber einen Pass schon. Zuerst hatten sie verstanden, dass wir keinen Pass hätten. Lustigerweise haben sie uns aber nicht gleich weggschickt. Mela hat schon vermutet, dass sie uns sonst bestimmt irgendwie im Kofferraum über die Grenze gebracht hätten. Weil hier ist ja sowieso immer alles Hakuna Matata, kein Problem.

 

Wir haben uns also dann in aller Früh aufgemacht, um nach Daressalam zu fahren. Die Busfahrt war nicht die erwartete Hölle, was aber noch lange nicht heißt, dass sie wirklich angenehm gewesen wäre. Schon als wir den Bus das erste Mal gesehen hatten, hatten wir so unsere Zweifel an seinem Komfort und seiner Fahrtüchtigkeit. Aber dafür, wie er aussah, hat er sich eigentlich recht wacker geschlagen. Es war nur alles ein weng verwirrend, weil sich nie jemand die Mühe gemacht hat, für uns zu übersetzen, was da gerade so vor sich geht. Wir wussten also nicht, warum auf einmal alle außer uns den Bus verlassen haben und ein Stück mit der Fähre gefahren sind. Und dann auf einmal wieder da waren. Und wir wissen auch bis jetzt nicht, warum man uns an einer Raststätte gebeten hat, aus dem Bus auszusteigen (und zwar nur uns, also Mela und mich und noch zwei Engländer) und der dann weggefahren ist, nur um uns dann 10 Minuten später wieder einzusammeln. Wir hatten auch nur ein bisschen Angst um unser Gepäck während dieser 10 Minuten. Aber Hakuna Matata. All das ist uns also ein Rätsel geblieben. Und auch die Grenzüberquerung war etwas dubios. Der Visabeamte hat unser Geld einfach in die Hemdtasche gesteckt und es ging auch erst dann etwas vorwärts, als unser Busfahrer recht genervt in das Büro gestürmt kam und den Beamten angeschrien hat. Wir waren jedenfalls froh, als wir das (handgeschriebene) Visum endlich hatten und immerhin sind wir irgendwann angekommen. Und das trotz langer Strecken auf ungeteerten Straßen (aber hey, wer braucht sowas schon) und einer Busbremse, die höchst seltsame Geräusche von sich gegeben hat. Immerhin hatten wir einen Sitzplatz, was nicht alle von sich behaupten konnten, mehrere Leute saßen auf Margarinefäßern im Gang oder standen. 12 Stunden lang. Hier gibt es übrigens überall Margarinefäßer, keine Ahnung, was die mit dem Zeug machen. Immerhin war der Blick aus dem Fenster überwältigend und es war auch nicht so heiß, wie wir befürchtet hatten.

 

Daressalam hat uns danThunfisch-Abendessenn erstmal recht unfreundlich empfangen, aber wenn man mit den großen Rucksäcken hier unterwegs ist, dann war das bisher noch in fast jeder Stadt so. Die Leute schlagen sich darum, wer einen guiden oder mit dem Taxi mitnehmen darf. Und gestern haben sie sich sogar wirklich geschlagen, also nicht nur im übertragenen Sinne. Aber wir sind auch in der Nacht angekommen und im Dunkeln vermeiden wir es normalerweise, groß vor die Tür zu gehen. Wir sind schließlich wohlbehalten in einem etwas heruntergewirtschafteten Hotel angekommen. Sogar mit eigenem Bad. Zum Abendessen gab es dann – in Ermangelung von etwas anderem Essbaren – Thunfisch aus der Dose – wahrlich deliziös. Heute morgen war die Stadt auch schon wesentlich freundlicher. Wir haben unsere Weiterfahrt nach Arusha in fünf Tagen organisiert und haben dank der Hilfe eines diesmal wirklich freundlichen Menschen sogar schon unsere Tickets.

 

Und nun machen wir uns auf den Weg nach Sansibar, das wir, trotz recht zeitaufwändiger An- und Abreise, unbedingt in unsere Reise einbauen wollten.

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