Von Traumstränden und neuen Rekorden
Hach, wir haben also das chaotische Mombasa hinter uns gelassen und die letzten drei Tage waren wir in Watamu am Meer und hach, das war vielleicht schön da. An einem so tollen Strand war ich vorher noch nie. Wirklich nicht. Mit absolut feinem weißem Sand und Palmen und kleinen Höhlen an der Seite und so. Einfach Wahnsinn. Wirklich nervig war leider nur, dass man an diesem Traumstand nie seine Ruhe hatte. Alle daumlang kam irgendjemand angelatscht und wollte einfach nicht glauben, dass wir weder schnorcheln gehen, noch Glasbodenboot fahren, noch kiffen, noch Armband kaufen, kein Date und auch sonst nichts haben wollten. Und anscheinend gilt es hier als unhöflich – so der Reiseführer – wenn man einfach frei heraus sagt, was man von dem Anderen will. Sprich, w
enn man den Touristen fragen will, ob er schnorcheln gehen will oder einen als Guide brauchen kann, dann fragt man das nicht einfach, sondern man fragt zuerst nach dem Befinden, dann nach der Herkunft, dem Namen, den schon besuchten Orten in Kenia etc. und da kann man dann ja nicht einfach nicht antworten, das ist ja furchtbar unfreundlich. Aber es ist eben auch schwer nervtötend alle drei Minuten so in blödes Smalltalkgespraech aufgedrückt zu kriegen, wenn man einfach nur lesen will. Wir überlegen schon, uns für den nächsten Afrika-Urlaub T-Shirts mit der Aufschrift „Thank you, but I don`t need anything“ machen zu lassen. Aber davon abgesehen war es toll in Watamu. Wir hatten ein richtig schönes Zimmer fuer 5 Euro die Nacht. Mit dazugehörendem eigenen Bad, was ich als wirklichen Luxus empfunden habe. Und mit Gemeinschaftsküche und Garten, die aber de facto uns allein gehört haben, weil sonst keine Gäste da waren.
Wir sind also am Strand gelegen und waren dann auch einen Vormittag lang schnorcheln. Hier gibt es nämlichen einen Meer-Nationalpark und da gab es schon sehr viele tolle bunte Fische. Das konnte sich durchaus mit dem Great Barrier Reef messen und der Ausflug hier ha
t immerhin nur 17 Euro gekostet im Gegensatz zu den 135 Dollar, die der Schnorchelausflug letztes Jahr in Australien verschlungen hat. Und dann waren wir noch in Gede, da gibt es Ruinen einer alten Suaheli-Stadt aus dem 15. Jahrhundert. Das war auch nett, der Ort hatte ziemlich Charme, sah so ein bisschen aus wie die Affenstadt im Dschungelbuch. Und Affen waren auch da. Sogar richtig viele. Und Ameisen. Auch richtig viele. Und richtig große, die uns dann auch einen gehörigen Schreck eingejagt haben, als sie auf einmal an uns hochgelaufen sind. Und das nur, weil wir uns ausversehen ihre Ameisenstraße ausgesucht hatten, um von dort aus ein Photo von den Affen zu machen. Dafür hatten sie irgendwie kein Verständnis. Eine Ameise hat mich sogar in den Bauch gebissen, das fand ich schon frech.
Der Matatu-Vollstopf-Rekord wurde inzwischen übrigens gebrochen. Dachte ich doch bisher, mit 19 Personen sei die Obergrenze erreicht, hat mich die Fahrt nach Gede eines Besseren belehrt. Ich konnte leider nicht zählen, weil ich völlig eingequetscht war und außerdem ziemlich weit vorne gesessen bin, aber ich schätze, dass es mindestens 23 Leute waren, wenn nicht noch mehr. Ein Wunder, dass die Dinger nicht umkippen. Nach wunderschönen Tagen hier am Meer geht es nun also zurück nach Mombasa und von dort dann nach Tansania.