Teneriffas Süden

Von wilden Wellen und Küstenwanderwegen

Los geht mein Teneriffa-Bericht mit unseren Aktivitäten im Süden, wo wir auch gewohnt haben. Ich wollte unbedingt eine Unterkunft irgendwo im Süden und nicht zu weit oben haben, weil das Wetter im Norden oft deutlich kühler ist – vor allem im Winter. Und ein paar Blick von unserem (unteren) Balkon auf den TeideGrad weniger machen ganz schön was aus. Am liebsten wäre ich irgendwo an der Westküste abgestiegen, aber natürlich nicht in Las Américas oder in Los Christianos, wo die Bettenburgen sind und alle Pauschalreisenden absteigen. Toll hätten wir Playa San Juan gefunden, aber da war absolut nichts zu finden. Also haben wir dann an der Costa del Silencio gewohnt, einer reinen Ferienanlagensiedlung neben dem untouristischen Städtchen Las Galletas. Immerhin waren dort keine Hotels, sondern eben Anlagen, die aus Ferienwohnungen bestehen, in denen die Besitzer selbst wohnen oder sie einzeln untervermieten – Gated Communities quasi, jeweils gruppiert um einen Pool. Trotzdem ist das dort natürlich keine wirkliche gewachsene Stadt, sondern ein Touristennest. Unsere Anlage hatte aber einen netten Pool und war aktuell nur wenig belegt. Der ganze Pool für uns!Die Wohnung war auch ganz hübsch, wenn auch das 1,40-Bett nicht ganz unseren Schlafkomfortansprüchen gerecht wurde. Es gab zwei hübsche Balkone bzw. Terrassen, allerdings war es zumindest in den ersten Tagen und dann am Schluss nochmal so windig, dass man die leider nur bedingt nutzen konnte. Pünktlich zu Silvester lies der Wind aber nach, sodass wir ab dann auch draußen essen und uns auch abends auf dem Balkon aufhalten konnten. Insgesamt war die Wohnung also eine gute Basis für unsere zehn Tage hier, wenn ich auch nächstes Mal eine etwas weniger windige Gegend wählen würde. Ziemlich cool war, dass am Pool außer uns nie jemand war. Das Wasser war zwar ziemlich kalt, aber ein bisschen konnte man es schon aushalten und für die Kinder war der Pool sowieso das allerbeste. Und Schwimmen am Neujahrsmorgen fand ich schon auch ziemlich toll.

Wilde Wellen an der Costa del SilencioUnd tatsächlich  kann man auch im Süden so einiges machen. Unsere Unterkunft lag fast direkt am Meer, so dass man den wilden Wellen beim Toben zuschauen konnte. In den ersten Tagen war eher Nordseewetter – nicht kalt, aber "Kaktusradieschen"eben enorm windig und bewölkt. Am ersten Tag waren wir also vormittags bei uns am tosenden Meer. Tolle Kakteen gab es überall und Sophie hat putzigerweise die Kaktusfeigen „Kaktusradieschen“ getauft, was uns sehr amüsiert hat. Nachmittags sind wir dann nach Las Galletas gelaufen – insgesamt etwa fünf Kilometer hin und zurück. Auch da gab es große Wellen und einen kleinen schwarzen Sandstrand, an dem die Kinder Steine ins Meer geworfen haben. Und es gibt einen netten Hafen, an dem man an der Kaimauer entlang laufen kann.

An einem Tag haben wir die fast direkt neben unserer Unterkunft liegende Montaña Amarilla bestiegen. Nachdem grade Ebbe war, Montaña Amarilla konnte man unten an den Sandsteinfelsen entlang gehen. Die leuchten in der Sonne und sehen ziemlich cool aus. Ganz haben wir es allerdings nicht unten Sandsteinfelsen unterhalb der Montaña Amarilla am Meer entlang geschafft, weil Jonathan etwa in der Mitte einen Panikanfall bekommen hat, weil man an einer Stelle kurz über Felsen hätte gehen müssen, auf die ab und zu auch Wellen geschwappt sind. Wir mussten dann also umkehren (was wiederum einen Wutanfall bei Sophie ausgelöst hat, die weitergehen hätte wollen) und haben den Berg von Südem aus erklommen. Oben hat man einen schönen Blick über die ganze Umgebung und kann die Flugzeuge beim Anfliegen und Landen auf dem südlichen Flughafen beobachten. Man kann dort auch noch weiter an der Küste entlang in Richtung Norden gehen.

Wanderung durch das Malpaís de La RascaUnd von Las Galletas aus kann man wiederum Richtung Südspitze laufen, was wir an einem anderen Tag gemacht haben. Prinzipiell ginge es da acht Kilometer Regenbogen im Malpaís de La Rascalang durch das Malpaís de La Rasca bis nach Palm Mar. Soweit haben wir es natürlich nicht geschafft. Auch bis zum Leuchtturm, der nach vier Kilometern gekommen wäre, war es für Sophie zu weit. Aber so zweieinhalb Kilometer hin und zweieineinhalb wieder zurück sind wir gelaufen. Der Weg führt immer am Ufer entlang und durch Kakteen hindurch. Es war nicht so spektakulär wie am Malpaís de Güímar, aber auch sehr nett. Kurz hat es ein bisschen geregnet, was uns einen schönen Regenbogen beschert hat. Und nachdem wir mal wieder recht spät unterwegs waren, hatten wir dann auch noch sehr schönes Abendlicht.

So viel also zu unseren Erlebnissen im Süden – in Teneriffas Westen und Nordwesten waren wir aber auch unterwegs.

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