Hampi

Von Ruinen und Althippies


Wir sind dann also am Abend frBlick aus der (offenen) Zugtürohen Mutes von Bangalore mit dem Nachtzug nach Hospet aufgebrochen. Das richtige Abteil zu finden war eine Odysee, weil der Zug geschätzte 40 Abteile hatte und wir keine Ahnung, in welche Richtung wir gehen sollten. Und geholfen hat uns natürlich auch keiner. Also ein anderer Reisender, irgendso ein Althippie (Indien ist voll von ihnen), hat uns zunächst schon geholfen, als er aber dann gehört hat, dass wir doch glatt ein Ticket für die niedrigste klimatisierte Klasse hatten, hat er sich leicht pikiert von uns verabschiedet. Wir waren ihm wohl nicht authentisch reisend genug. Aber wir haben das Abteil dann schließlich gefunden und das war auch ganz ok. Geschlafen hab ich keine Minute, weil ich eine Liege direkt längs zum Gang hatte und immer hochgeschreckt bin, wenn jemand vorbei gegangen ist und weil ich zu blöd war, den Lichtschalter zu finden und mir deswegen die ganze Zeit das Licht ins Gesicht geschienen hat, aber davon abgesehen, war es schon in Ordnung. Und über Nacht zu reisen spart Geld und macht das Reisen irgendwie unmerklicher. Wobei man tagsüber natürlich mehr von der Landschaft sieht, die schon recht toll ist.

 

Jedenfalls sind wir dann am Morgen in Hospet angekommen und von da mit einer Rikshaw nach Hampi gefahren, wo wir eigentlich hinwollten. Ich finde RikshawfahrAffe in Hampien immer noch furchtbar toll, auch wenn ich andauernd was im Auge habe, wegen der doofen Linsen. Aber inzwischen fangen wir aTempel in Hampin, das örtliche Busnetz zu durchsteigen und deswegen fahren wir jetzt weniger mit den „teuren“ Rikshaws und mehr mit den öffentlichen Bussen. In Hampi gibt es jedenfalls ganz ganz viele Ruinen von einer indischen Dynastie aus dem 16. und 17. Jahrhundert, von denen einige zum Weltkulturerbe gehören. Wir waren also immer unterwegs und haben alte Tempelruinen angschaut. Und es gab auch ganz viele Affen in dem Ruinen und ich finde Affen ja immer noch so toll. Mela und Matthias meinen nur immer, pah, Affen, haben wir doch letztes Jahr schon alles gesehen, aber ich find die super. Allerdings hat mir gestern einer ein halbes Brot aus dem Rucksack geklaut, das fand ich dann in dem Moment nicht ganz so super.

 

Wir sind immer unsagbar früh aufgestanden, weil es ab 11 Uhr so heiß wird, dass man erstmal ein paar Stunden Pause machen muss. Was in dem Hotel aber auch ganz in Ordnung war, weil es eine Dachterasse gab und zwei Sitzschaukeln. Und das alles für fröhliche 100 Rupien, das heißt 2 Euro pro Person und Nacht. Ich weiß, ich reite auf den Preisen herum, aber es ist einfach so unglaublich billig hier, ich freu mich jeden Tag wieder. Das Hotel war leider ein bisschen sehr voll mit genau solchen Backpackern, wie ich sie in Indien befürchtet hatte. Saritragende Frauen, lila und orange leinenhosentragende Männer und so. Ich lag mal mittags auf der Terrasse und links neben mir hat eine ein Buch über Akkupunktur gelesen („be your own doctor“) und rechts neben mir haben 2 Leute auf eine große Leinwand gemalt. Da hab ich mich dann schon gefragt.

 

Gestern waren wir dann noch Felsenklettern auf der anderen Flussseite bei Hampi und das war sehr sehr toll. Die Landschaft war einfach irre, lauter Landschaft um Hampiriesige runde Felsbrocken, die aussehen, als hätte da jemand ein KunLandschaft um Hampistwerk aufgebaut. Oder als hätten Riesen Felsen durch die Gegend geworfen. Aber es war natürlich alles Natur und außerdem war da kein Mensch außer uns, die anderen waren alle in den Ruinen. Am Abend saßen wir am Fluß und an den Reisfeldern und es war eine sehr schöne und friedliche Stimmung. Gegessen haben wir in Hampi auch sehr gut, die Preise waren ein bisschen teurer, aber dafür war es auch weniger scharf. Das scheint hier eine Regel zu sein, je teurer, desto weniger scharf. Und billiges Essen ist tatsächlich für den europäischen Geschmack nahezu nicht essbar. Nach zwei Bissen fängt der Mund an zu brennen und man schmeckt überhaupt nichts mehr. Ich muss meinem Magen aber wirklich ein Lob aussprechen, bis jetzt hab ich wirklich alles vertragen und dabei essen wir querbeet alles, was uns an Essen an der Straße begegnet und halten uns nichtmal an die goldene „cook it or peel it or forget it“-Regel, sondern essen auch Weintrauben und Tomaten.

 

Eigentlich wollten wir noch einen Abstecher nach Badami machen, aber dahin war die Busverbindung so schlecht und man braucht hier ja fuer 100 km leider schon 3 oder 4 Stunden und deshalb werden wir nun gleich mit dem Nachtbus nach Goa fahren, genauer gesagt, erstmal in dessen Hauptstadt Panajim. Und dann geht es ans Meer!

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