Las Vegas

Von der verrückten Stadt

Vom hässlichen Campingplatz im Norden von Los Angeles ging es nun also weiter auf die dreieinhalbstündige Fahrt nach Las Vegas. Die Gegend wurde immer wüstiger und pünktlich mit der Überquerung der Grenze zu Nevada standen am Wüste zwischen L.A. und Las VegasStraßenrand die erstenExcalibur Kasinos. In Las Vegas angekommen hatten wir das Hotel (Excalibur) schnell gefunden, allerdings dauerte es etwas länger den Parkplatz für die oversized Fahrzeuge zu lokalisieren. Bzw. loklisiert hatten wir ihn auch bald, aber Boller versperrten uns die Zufahrt. Martin musste erst im Hotel anrufen, die dann einen Security-Menschen geschickt haben, der seinerseits dann wieder im Hotel angerufen hat, ob wir auch wirklich eine Reservierung haben. Dann durften wir ausnahmsweise schon auf den Parkplatz fahren, obwohl wir eigentlich zuerst einen Parkschein hätten holen müssen. Wo auch immer wir dann so lange das RV abgestellt hätten. Martin hat uns dann zu Fuß eingecheckt und den Parkschein geholt, während ich im Wohnmobil einige unserer gerade verstauten Sachen wieder zusammengepackt habe, damit wir ins Hotel umziehen konnten.

In Las Vegas lohnt sich Campen nämlich nicht, weil das genauso Das Excalibur bei Nachtteuer ist, wie die Hotelzimmer und weiter entfernt vom Strip, an dem die ganzen Casino-Hotels liegen. Die Hotels wiederum sind (unter der Woche) recht billig. Das Packen war auch noch mal ein bisschen stressig, denn Jonathan ging es wieder gut und er war umtriebig wie eh und je und findet natürlich im Camper viele neue spannendeBlick aus unserem Hotelzimmer Sachen, mit denen er Blödsinn machen kann. So viele interessante Knöpfe und Schalter! Allein auf ihn aufzupassen und dabei zu versuchen, irgendetwas zu erledigen, ist quasi aussichtslos. Und heiß war es im Camper auch. Aber irgendwann war Martin zurück und wir konnten in unser Hotelzimmer, das im 27. Stock liegt und sehr in Ordnung ist. Wir hatten uns vorher gefragt, ob es wohl schwierig sein würde, Jonathan unbemerkt aufs Zimmer zu bringen, weil man hier offiziell für ihn wie für einen Erwachsenen zahlen müsste und wir das nicht einsehen für einen Eineinhalbjährigen. Aber das Hotel ist so dermaßen riesig, das das überhaupt kein Problem war. Jonathan findet den Blick aus dem Zimmer prima, weil man da den Flughafen sehen kann. Überhaupt, so viele Flieger hier und so viele Hubschrauber. Toll!

Am ersten Tag sind wir dann noch ein wenig am Strip entlang gelaufen. Jonathan war ziemlich geflasht von den vielen bunten Lichtern und dem ganzen Lärm. Man muss ja meistens durch die Kasinos gehen, wenn man ein Hotel betritt und das ist schon alles etwas irBlick auf das Hotel New York New Yorkre. Zu jeder Tageszeit zocken da Leute und einige sehen ganz schön fertig aus. (Und fast alle sind unheimKasino-Irrsinnlich fett. Ich kannte ja bisher nur die Ostküste der USA, aber das hier ist wirklich ein vollkommen anderes Amerika.) Aber es war ja eh schon spät für uns und so sind wir dann bald wieder zurück ins Hotel. Unsere Aktivzeiten sind sowieso ziemlich verschoben zu denen der anderen Leute hier. Zwar sind wir inzwischen alle in der amerikanischen Zeitzone angekommen, aber trotzdem sind wir früher und weniger lang unterwegs als die anderen. Wir finden das aber tatsächlich ganz gut. Morgens um 8 war der Strip ganz friedlich und ruhig und man konnte ihn gemütlich entlangschlendern. Und abends, wenn die ganzen Betrunkenden unterwegs sind und es richtig, richtig voll wird, sind wir dann schon wieder weg. Für die Hotels und Läden hier sind wir allerdings sehr undankbare Gäste, weil wir kaum Geld da lassen. Shows, Alkohol, Glückspiel usw. interessieren uns grade nicht. Aber essen müssen wir immerhin auch und das ist teuer genug.

Unser zweiter Tag in Las Vegas begann also mit einem Bummel über den Strip bis hinauf zum Hotel Bellagio, das wir sehr hübsch und Das Hotel Venetiandeutlich gemütlicher fanden als das Excalibur. Ist aber auch teurer. Danach waren wir noch ein bisschen planschen im Hotelpool, um uns dann nach einem ausführlichen Mittagsschlaf des Kindleins noch einmal auf die Socken zu machen. Mit der Monorail ging es zum Venetian (oder zumindest einigermaßen in die Nähe – die Stationen sind so weit weg vom Strip, dass man eigentlich auch gleich zu Fuß gehen kann – aber Jonathan fand das Zugfahren toll), wo wie der Name schon sagt, Venedig nachgebaut ist. So mit Gondeln und so. Das fand ich ganz hübsch. Danach waren wir noch die Brunnenshow Wasserspiele vor dem Hotel Bellagiovor dem Bellagio anschauen, was ebenfalls sehr schön war. Jonathan war dann allerdings schon etwas durch und ich habe ihn in der Trage zurück ins Hotel geschleppt. Las Vegas abends ist nur ein bedingt geeigneter Ort für ein Kleinkind. Insgesamt fand ich die Stadt zwar ganz schön verrückt, aber schon auch spannend. Sehr fasziniert hat mich, wie die Stimmung sich andauernd ändert, wenn man am Strip entlang geht. Mal ist es leer und ruhig oder mit schöner Musik und dann wieder übervoll und laut und grell. Viel länger als zwei Nächte hätte ich jetzt nicht bleiben wollen, aber so als Zwischenstopp schon sehenswert. Vermutlich fühlen sich Ausländer in München so wie ich hier, wenn sie zur Wiesn kommen. Aber die ist immerhin nur zwei Wochen im Jahr und hier ist jeden Tag und immer dieser Zirkus. Aber nun geht es in die Nationalparks, wo wir hoffentlich alle ein bisschen mehr Ruhe finden werden. Wir machen uns auf den Weg zum Hoover Dam und zum Valley of Fire State Park.

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