Boquete und der Volcán Barú

Vom Erklimmen eines Vulkans


Nun haben wir uns also von den Bocas auf den Weg in das etwa 4 Stunden entfernte David gemacht und Badefluss bei Boquetesind von da aus dann nochmal eine Stunde nach Boquete gefahren. Das ist ein kleiner Ort in den Bergen. Als wir ankamen hat es geschüttet wie aus Kübeln und auch den ganzen Abend nicht mehr aufgehört, was uns den Abschiedsschmerz von den Bocas nicht gerade erleichtert hat. Aber am nächsten Tag hat das Wetter dann sein bestes gegeben um alles wieder gut zu machen und es war sehr sonnig und heiß. Wir sind auf die Suche nach den heißen Termalquellen gegangen, die es bei einem Dorf in der Nähe von Boquete geben sollte. Und nach ein bisschen collectivo (so Minibusse) fahren und ein bisschen wandern haben wir die dann auch gefunden. Die waren nicht sensationell, aber es ist natürlich schon faszinierend, wenn da auf einmal Wasserlöcher im Boden sind, die 45 Grad haben. Leider war es so warm an dem Tag, dass man nicht so richtig Lust hatte, sich in heißes Wasser zu setzen, aber zum Glück gab es direkt daneben einen Fluss und dessen Wasser war sehr kalt und damit auch sehr viel angenehmer.

 

In der Nacht des gleichen TagVolcán Barúes haben wir dann das große Abenteuer gewagt und uns an die Erklimmung des Volcán Barú gemacht. Der Barú ist Panamas höchster Berg und fast 3500 Meter hoch. Bei klarem Wetter kann man gleichzeitig den Atlantik und den Pazifik von der Spitze aus sehen. Jedenfalls waren das 15 Kilometer und 2500 Höhenmeter, die man für die Besteigung überwinden musste und ich war dann schon ein bisschen nervös vorher, zumal wir ja auch nicht wirklich für eine Bergtour ausgerüstet waren. Um 2 Uhr nachts sind wir aufgebrochen und mit unseren Stirnlampen den Weg entlang gegangen. Es war Wahnsinn, so einen sternenklaren Himmel hab ich noch nie gesehen und unten hat die Stadt geleuchtet und sonst war niemand da. Der Weg war krass, sehr steinig und wahnsinnig steil, es gab fast nie eine Stelle, an der man mal verschnaufen konnte. Verlaufen haben wir uns dann auch noch ein bisschen, aber nach 8 Stunden Aufstieg waren wir dann stolz oben auf der Spitze. Gerade noch rechtzeitig, um ein bisschen Sonne zu haben, kurz danach haben sich die Wolken festgesetzt. Aber es war sehr beeindruckend und ich bin überaus stolz, da hoch gekommen zu sein. Lob und Bewunderung bitte.

 

Volcán BarúJa, und wesentlich schwerer als der Aufstieg war der Abstieg. Eigentlich dauert der natürlich kürzer als der Weg nach oben, aber mein Knie – von dem ich schon vorher befürchtet hatte, dass es Probleme machen könnte – hat schon nach einer halben Stunde kapituliert und ich konnte es nicht mehr abknicken, weil das zu weh getan hat. Also musste ich den Rest des Weges mit gestrecktem rechten Bein gehen, was die ganze Angelegenheit ein wenig in die Länge gezogen hat und ein wenig schmerzvoller gemacht hat. Der Muskelkater in meinem linken Bein, der demnach stundenlang mein ganzes Gewicht tragen musste, ist noch immer äußerst heftig. Die Hälfte des Weges hat es dann auch noch geregnet und insgesamt hat der Abstieg  7 1/2 Stunden gedauert und ging schon arg an die Grenze des noch Ertragbaren. Irgendwann um kurz vor 19 Uhr waren wir dann wieder im Hotel und sowas von fertig, wie wahrscheinlich noch nie vorher. Aber es war trotzdem eine sehr gute Erfahrung – auch wenn ich das so schnell jetzt nicht wieder brauche. Immerhin hat sich mein Knie erstaunlich schnell wieder erholt. Das war nämlich meine größte Sorge, dass das das Weiterreisen schwierig machen könnte.

 

Hat es ja aber dann zum Glück nicht und so ging es schon bald weiter nach Panama Stadt.

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