Von der tiefen Ruhe in Niederösterreich und dem coolen Kletterpark in Braunau
Von Banská Štiavnica zurück nach Hause / München wäre es deutlich zu lang für uns gewesen, weswegen ich lange nach einer Unterkunft entlang des Wegs gesucht hatte. Das war gar nicht so einfach – rund um den Neusiedler See ließ sich zum Beispiel gar nichts Passendes finden und bis zu den Seen in Oberösterreich wäre es schon wieder zu weit gewesen. Kurz hatte ich auch Linz überlegt, fand dann aber eine Stadt als Abschluss nicht so gut für einen Sommerurlaub mit Kindern. In Niederösterreich war ich überhaupt noch nie, wusste also auch nicht, wo es schön ist – von der Autobahn aus sieht dieser Teil von Österreich ja nicht allzu attraktiv aus. Aber es ist dann ein Bauernhof im Mostviertel geworden und der ist ziemlich cool und hat weit mehr zu bieten als online angepriesen wurde. (Dafür ist der Familienanschluss aber auch recht eng – damit muss man leben können.) Wir wohnen in einem großen Ferienhaus mit Wohnküche, Wohnzimmer, zwei Schlafzimmern und zwei Bädern. Drinnen und draußen gibt es Unmengen an Spielzeug für die Kinder, außerdem einen kleinen Spielplatz, einen Aufstellpool, Schafe, Hühner, Hasen, Wachteln und Katzen. Die Kinder haben beim Heuverteilen im Stall geholfen und Jonathan hat zwischen den Heuballen in der Scheune nach Hühnereiern gesucht. Sobald die Kinder im Bett waren, haben Martin und ich vom Balkon aus die Ruhe genossen. Der Hof liegt am Ende einer Straße und man sieht weit über die Hügel und hört absolut gar nichts außer dem Zirpen der Grillen.



An dem einen Tag, den wir im Mostviertel waren, waren wir auf Empfehlung der Bäuerin im Tier-Erlebnispark Buchenberg. Da war nicht viel los und es gab Haustiere, aber auch heimische Wildtiere zu sehen. Der Park ist nett angelegt und bietet auch einen schönen Spielplatz und auch einen kleinen Kletterparkour, insgesamt wirkt aber alles ein bisschen in die Jahre gekommen und ist auch schon recht teuer für das, was er bietet. Außerdem war es einfach wahnsinnig heiß. Nachmittags wollte ich deshalb eigentlich noch ins online sehr verlockend ausehende Strandbad Hollenstein. Nachdem die Kinder aber genörgelt haben, sie würden lieber in ein richtiges Freibad gehen, sind wir dann ins Freibad in Ybbsitz gegangen. Da gab es ein großes Becken, einen Spielplatz, ein Babybecken und in der Ybbs planschen konnte man auch. Nachdem ich dann dort erspürt hatte, wie verdammt kalt die Ybbs ist, war ich dann doch mit der Badeplatzauswahl sehr zufrieden – und die Kinder sowieso. Abends waren wir dann noch Essen im Gasthaus am Grasberg. Da saß man sehr schön mit Blick auf die Hügel drumherum und einen Spielplatz gab es auch, das Essen war aber eher durchschnittlich.



Am nächsten Tag lagen dann noch dreieinhalb Stunden Heimfahrt vor uns, die wir nach ein bisschen Recherche in Braunau unterbrochen haben. Da gibt es nämlich einen wahnsinnig coolen öffentlichen Motorikpark, in dem man Stunden verbringen kann. Der riesige Park ist voll mit Kletter- und Balancierstationen für Erwachsene und Kinder. Das macht total Spaß und ich finde, so sollten Parks überall aussehen. Einen großen Spielplatz gab es auch. Zum Urlaubsabschuss gab es dann noch einen sehr leckeren Eisbecher zwei Häuser entfernt von Hitlers Geburtshaus (das reichlich unspektakulär ist, vor dem aber immerhin ein kleiner Gedenkstein für die Opfer des NS-Terrors steht) und dann ging es in eineinhalb Stunden nach Hause.



Schön fand ich die Slowakei insgesamt. Schöne Landschaft, tolle Burgen, hübsche Städte und teilweise spektakuläre Wanderrouten – vor allem im Nationalpark Slowakisches Paradies. Im August natürlich auch ganz schön voll und ganz schön teuer, aber auf jeden Fall ein lohnenswertes und aus Bayern auch sehr schnell erreichbares Reiseziel.