South Carlsbad State Beach und San Diego

Von der geruhsamen Zeit am Strand und dem Urlaubsende

Von Palm Beach aus machten wir uns auf in Richtung Strand. Wir hatten schon von daheim aus für das Ende unseres Trips drei Nächte auf dem Campingplatz des South Carlsbad State Beach gebucht. Der ist zwar ganz schön teuer, aber die Stellplätze sind direkt auf einer South Carlsbad State Beach CampgroundKlippe am Meer. Genauergesagt zwischen dem Highway und dem Meer, aber die Wellen waren zum Glück so laut, dass man von der Straße nichts gehört hat. Etwas verwundert war ich, als es eine halbe Stunde vom Ziel entfernt zu regnen anfing. In Kalifornien! Wo es doch da niemals regnet! (Tatsächlich jetzt auf der Konferenz ein häufiges Thema: „South Carlsbad State Beach CampgroundThere was rain on Monday!“) Bis wir aber da waren, hatte es schon wieder aufgehört. Wir hatten zuerst noch den Whole Foods in Encinitas angesteuert, vier Meilen von Carlsbad entfernt. Whole Foods ist eine Bio-Supermarktkette, in der es viele tolle Sachen zu kaufen gibt und wir wollten unbedingt noch Tofurkey (vegetarische Wurst, die super ist) und eingelegte Sachen. Eigentlich hatten wir den Whole Foods-Stopp noch in Palm Springs eingeplant, aber dann war Jonathan einfach eingeschlafen und wir konnten nicht mehr anhalten. Nun also in Encinitas, das eine echte Entdeckung war. Total nett war es da und sehr alternativ, dazu noch nah am Meer. Da könnte man sich (anders als an den meisten von uns besuchten Städten im Südwesten) tatsächlich vorstellen zu leben. Da sind wir also noch herumgebummelt und dann zusammen mit dem Sonnenuntergang auf dem Campingplatz angekommen.

Auch am nächsten Tag war es noch recht bewölkt. Wir wollten uns an diesem Tag aber eh San Diego anschauen. Eigentlich war das nur noch so 50 Kilometer weit weg, aber wir haben ganz schön lang gebraucht, Downtown San Diegozumal wir an der Küste entlang gefahren sind und nicht die Interstate. Der Blick auf das Meer war sehr schön, aber man hätte mal besser den Zug nehmen sollen. Aber in San Diego war es nett und das Wetter wurde im Laufe des Tages immer besser. Wir sind an der Uferpromenade entlang gebummelt. San Diego wird geprägt durch Museen und durch Militärisches: ein alter Flugzeugträger ist nun ein Museum Star of India San Diegound das Maritime Museum besteht aus mehreren Schiffen, die im Hafen liegen. Durch Downtown sind wir dann zur Station Santa Fe gelaufen und von dort mit der Trolley Bahn zur Old Town gefahren. Jonathan war begeistert: endlich wieder „S-Bahn“ fahren. Die Old Town ist ein State Historic Park, eine Mischung aus Freilichtmuseum (bestehend aus Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert) und Freizeitpark (quasi ein Show-Mexiko). Insgesamt war das etwas befremdlich und sehr auf Kommerz ausgerichtet, aber teilweise gab es auch interessante Häuser zu sehen, z.B. eine Hacienda aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Außerdem war die Old Town autofrei, was auch schön war. Auf der Rückfahrt kamen wir in die Rush Hour und es waren extrem viele Autos unterwegs. Die haben hier fünfspurige Autobahnen in beide Richtungen und trotzdem stockt der Verkehr immer wieder. Ein Wahnsinn, dass sie ihren öffentlichen Nahverkehr nicht besser ausbauen. Am Abend war dann Halloween, wovor wir erst ein bisschen Angst hatte, weil wir außer einer angebrochenen Cookie-Packung keine Süßigkeiten hatten. Aber die Kinderbanden haben uns verschont.

StrandlebenAm nächsten Tag, unserem letzten richtigen Urlaubstag, war bestes StrandlebenStrandwetter. Die Sonne knallte nur so vom Himmel, wie man sich das eben in Kalifornien so vorstellt. Wir haben Reste verkocht, verschenkt und weggeschmissen, außerdem gepackt und geputzt. Es war aber auch ein langer Strandspaziergang mit Jonathan in der Trage drin und dann noch Spielen am Strand. Es war schön warm, aber nicht heiß und ein Starbucks-Becher entpuppte sich als tolles Spielzeug. Danach mussten wir noch die Sandburgen größerer Kinder vor der Zerstörung bewahren und hatten insgesamt einen wirklich schönen und entspannten letzten Urlaubstag.

Am nächsten Tag klingelte der Wecker um 7 Uhr, denn das Wohnmobil musste um 11 Uhr zurück in Los Angeles sein, sonst hätten 300 Dollar Strafe gedroht. Und bei dem Verkehr weiß man ja nie wie lange man braucht. Wir haben also das letzte Zeug zusammengepackt und sind losgebraust. Fahrt und RV-Rückgabe liefen dann zum Glück problemlos und zu den kleinerer Kratzern, die wir dem Gefährt zugefügt hatten, hat niemand etwas gesagt. Nachdem wir das restliche Eis aus der Kühltruhe aufgegessen hatten (wir hatten uns ein paar Tage vorher in einem Anfall von „Der Urlaub ist noch nicht vorbei“ zwei große Ben&Jerry-Becher gekauft, weil wir uns nicht auf eine Sorte einigen konnten), sind wir mit Sack und Pack wieder in das Motel 6 in Bellflower gezogen, wo wir auch schon in der ersten Nacht gewesen waren. Kurz habe ich gehadert, ob wir nicht doch nach L.A. reinfahren sollen und uns in Santa Monica ein Hotel am Strand nehmen sollen, aber es wäre einfach zu viel Fahrerei und zu teuer gewesen. Im Nachhinein war es auch wirklich okay so. Im Motel 6 hat man uns netterweise gleich ein Zimmer gegeben, obwohl es vier Stunden vor dem offiziellen Check-In war. Das Kind hat da erstmal den ersten ordentlichen Mittagsschlaf des Urlaubs gemacht (anscheinend braucht es ein Bett und Dunkelheit). Dann standen noch Waschsalon und Spielplatz an und am Abend waren wir bei einem tatsächlich recht guten Mexikaner in Bellflower (allerdings mit einem ziemlich missgelaunten und nervig herumturnenden Jonathan). Das war also unser letzter Urlaubstag. Zwar kommen wir noch nicht nach Hause, sondern bleiben noch ein paar Tage in Kalifornien. Aber da bin ich auf einer Konferenz, arbeite also. Das Umschalten von Urlaubs- auf Konferenzmodus war nicht so leicht, aber inzwischen bin ich ganz gut angekommen. Insgesamt war es ein sehr schöner Urlaub und wir haben vollkommen umwerfende Dinge gesehen. Wenn ich wieder daheim bin, werde ich mich irgendwann mal noch an einem Fazit probieren.

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