Teneriffas Osten

Von Lavasteinfeldern und Zauberwäldern

Wir haben nicht nur Teneriffas Westen und Nordwesten erkundet, sondern auch einige Stationen im Osten der Insel. Auf der Suche Malpaís de Güímarnach kinderfreundlichen Wanderungen sind wir auf das Malpaís de Güímar gestoßen, ein Naturschutzgebiet an der Ostküste, Malpaís de Güímaretwa 35 Minuten von der Costa del Silencio. Hier gibt es verschiedene Rundwanderwege, die durch eine Kakteen- und Lavalandschaft führen. Wir sind vom Parkplatz am Ortsrand von Puertito de Güímar Richtung Berg (Montaña de Güímar) gelaufen, den wir dann rechts halb umrundet haben und dann zum Meer hin abgebogen sind. Die Landschaft war wunderschön – entlang an riesigen Kanaren-Wolfsmilchpflanzen ging es über Lavasteinfelder runter ans Meer. Da war es dann wirklich atemberaubend und sah – Zitat Jonathan – aus „wie auf einem anderen Planeten“. Zwischen den dunklen Lavabrocken wachsen giftgrüne Pflanzen und daneben tobt das Meer. Nachdem wir relativ spät dran waren sah in der Abendsonne alles ganz verzaubert aus.

Und so langsam mausert sich auch unser bisher eher lauffaules kleinstes Familienmitglied zur Wanderkönigin. Nachdem wir Malpaís de Güímardiesmal die Kraxe zu Hause gelassen hatten, musste Sophie zwangsläufig alles selbst laufen und hat tatsächlich auch die 6,7 Kilometer dieser Wanderung mit zwei ausgedehnten Puertito de GüímarPausen an den Aussichtspunkten ohne größere Zusammenbrüche geschafft. Wirklich überaus beachtlich für einen Dreieinhalbjährige. Sehr praktisch war auch, dass man nach der Wanderung eben direkt in Puertito de Güímar ist und dass es da ein sehr gutes Tapas-Restaurant direkt am Hauptplatz am Hafen gibt. In der Taperia Puerto gab es leckere und günstige Tapas, die auch noch superschnell auf unserem Tisch standen. Auf dem weihnachtlich geschmückten Platz davor wurde Fußball gespielt und es gab auch noch einen Spielplatz, sodass Jonathan völlig im Glück war. An einem anderen Abend – nach unserem Neujahrsausflug in den Teide Nationalpark – waren wir dann auch nochmal in Puertito de Güímar. Da hatte die Taperia leider zu, aber wir haben uns Pizza geholt und die mit Blick aufs Meer gegessen. Ein sehr netter Ort ist das da.

San Cristóbal de La LagunaAn einem anderen Tag sind wir dann ganz in den Osten Teneriffas gefahren. In knapp einer Stunde ging es nach San Cristóbal de La Laguna, Krippe in San Cristóbal de La Lagunader ältesten Siedlung und ersten Hauptstadt Teneriffas. La Laguna ist eine lebhafte Universitätsstadt mit einer hübschen Innenstadt mit zwei großen alten Kirchen und vielen bunten Häusern. Wir sind ein bisschen durch die verkehrsberuhigte Innenstadt geschlendert. Der Eintritt in die Kathedrale war uns für einen kurzen Besuch zu teuer, aber wir haben den Uhrenturm der Kirche Nuestra Señora de la Concepción bestiegen und auch die Kirche selbst angeschaut. Da war eine riesige Krippe aufgebaut, in der es abwechselnd Tag und Nacht wurde (sogar mit Mond und Sternen) und die die Kinder sehr begeistert hat.

Nach einem Eis ging es dann in einer Viertelstunde weiter ins Anaga-Gebirge. Da gibt es zerklüftete Berge und Nebelwälder. Wir hatten aber sehr Glück mit dem Wetter – der Reiseführer weist darauf hin, dass sich nachmittags meist Wolken bilden und man Anaga-Gebirgedeshalb früh da sein sollte. Wir hatten aber Sonnenschein, obwohl wir erst um 15 Uhr da waren. Vom Aussichtspunkt am Cruz del Carmen blickt man Richtung Teide, der sich allerdings in Wolken gehüllt hat. Hier beginnen auch die Senderos de los Sentidos, die Wege der Sinne. Wir sind Weg 3 gegangen, der einen knapp 45 Minuten lang durch den Lorbeerwald führt. Zauberwald im Anaga-GebirgeDer Wald ist schon wirklich sehr besonders und man läuft die ganze Zeit durch dichte Baumtunnel. Die Kinder waren sehr angetan und wir auch. Nochmal schöner war es dann noch etwa eine halbe Stunde weiter im Bosque Encantado (Zauberwald). Da startet direkt an der Straße der Weg El Pijaral. Für den braucht man eine Genehmigung, die man sich kostenlos vorab hier holen kann. Der Weg zum Aussichtspunkt ist aktuell aber gesperrt, damit die Natur sich regenerieren kann. Abgesehen vom Gemotze unseres großen Kindes war es ein wunderschöner Weg. Der Wald ist hier sehr dicht und mit Flechten bewachsen und am Wegesrand wächst kindshoch der Farn. Wirklich ein Zauberwald.

Spektakuläre Natur also im Anaga-Gebirge – aber natürlich auch im berühmten Teide Nationalpark im Zentrum der Insel.

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