Moeraki, Katiki Point und Oamaru (Südinsel, Ostküste)

Von sehr alten Kugeln, noch mehr Pinguin-Glück und punkigen Lichterketten

Von den Catlins sind wir Richtung Norden gefahren und wollten mal schauen, wie weit wir so kommen. Gelandet sind wir dann auf dem Moeraki Boulders Kiwi Holiday Park, was ein großes Glück war. Der Platz Strand beim Moeraki Boulders Kiwi Holiday Parkwird von zwei Schweizern geführt und da passte es einfach irgendwie. Schöne Strand beim Moeraki Boulders Kiwi Holiday ParkKüche mit Sitzplätzen davor, Strand direkt um die Ecke und sehr saubere Facilities. Das Wetter hat es gut mit uns gemeint und war zum ersten Mal richtig sommerlich warm. Und dadurch (und dadurch, dass es hier keine Sandflies mehr gibt), ist man zum eigentlich ersten Mal auch so richtig mit anderen Campern ins Gespräch gekommen. Das war mal sehr schön, zumal gerade auch mehrere Leute mit Baby da waren. Berliner mit dem sechs Monate alten Henrik und Schweden mit dem zehn Monate alten Otto. Man konnte sich also mal ausführlich über so schöne Dinge wie Babyschlaf (Jonathan schläft seit etwa zweieinhalb Wochen ziemlich schlecht, was langsam etwas an den Nerven zerrt) unterhalten. Aber natürlich auch darüber, wer wo war und wo es schön ist.

 

Und weil es so nett war und das Wetter so gut, sind wir dann auch noch eine Nacht länger geblieben als Moeraki Bouldersgeplant. Am Vormittag haben wir da die Moeraki Boulders angeschaut. Das sind Fish and Chipsgroße Steinkugeln, die da am Strand herumliegen. Wie sie entstanden und da hingekommen sind ist umstritten. Gängige Forschungsmeinung ist wohl, dass es sich um einen Kristallisierungsprozess von Resten organischen Materials handelt, das da über Millionen Jahre durch den Druck von Meer und Gebirgen zu Kugeln komprimiert wurde. Schließlich hat das Meer wiederum in Millionen Jahren die Umgebung der Boulders abgetragen, sodass sie heute am Strand herumliegen. Sie waren nicht so groß, wie ich mir das vorher vorgestellt hatte, aber trotzdem natürlich faszinierend. Von den Boulders konnte man dann am Strand entlang zum Campingplatz zurücklaufen. Mittags haben wir wahnsinnig leckere Fish and Chips gegessen bzw. einen Seafood Basket. Laut einem Zeitungsartikel waren das die besten Fish and Chips Neuseelands. Das fanden wohl auch die Möwen, die in Scharen angeflogen kamen und um uns herum Stellung bezogen haben. War ein bisschen wie bei Hitchcock.

 

Pinguin am Katiki PointAm Abend sind wir dann Seelöwe am Katiki Pointnochmal Pinguine ankucken gefahren. Nur wenige Kilometer vom Campingplatz weg liegt Katiki Point. Dazu stand im Reiseführer quasi nix. Tatsächlich gab es da nochmal ganz viele Gelbaugenpinguine. Immer wieder standen oder lagen die an der Küste herum, insgesamt haben wir sechs gesehen. Und unzählige Robben und Seelöwen gab es auch. Ich war also nochmal ganz glücklich und bin nun sehr zufrieden mit der Pinguin-Ausbeute dieser Reise.

 

In der Nacht wurde es dann stürmisch und regnerisch. Ein guter Tag also, um ein bisschen Strecke gen Norden zu machen. Gestoppt haben wir noch in Oamaru, das leider wegen der zusätzlichen Nacht bei den Steampunk HQ Boulders nun etwas auf The Portal im Steampunk HQ der Strecke geblieben ist. Soll ein hübsches Städtchen sein – im Regen war davon allerdings nicht so viel zu sehen. Und berühmt ist es eigentlich, weil man da Pinguine ankucken kann, aber das konnten wir ja nun auch bei den Boulders. Nachdem so gutes Museumswetter war, haben wir die Galerie Steampunk HQ angeschaut. Steampunk ist eine Kunstrichtung, die ich gar nicht so richtig erklären kann. Sie ist retro und futuristisch, punkig und freakig und sehr lustig. Alles war aus Metall, es gab riesige Insekten, eine feuerspuckende Eisenbahn, viel Dampf und noch vieles mehr. Das allertollste war ein Raum namens „The Portal“, der komplett verspiegelt war und in dem ganz viele Lichterketten hingen. Die haben dann zu Musik die Farbe gewechselt und das war zauberhaft und wunderschön. Wir hatten da also viel Spaß. Kurz waren wir dann auch noch in der Stadt selbst, aber dann ging es weiter nach Norden Richtung Christchurch.

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