Murchison, Westport und Punakaiki (Südinsel, Westküste)

Vom wilden Westen und Pfannkuchen-Felsen

Murchison Motorhome ParkUnser Weg von Puponga an die Westküste Murchison Motorhome Parkführte uns durch sehr schöne und sehr einsame Landschaften. Es war wirklich sehr wenig los, nahezu keine anderen Autos unterwegs. Am ersten Tag haben wir es bis Murchison geschafft bzw. bis kurz davor auf einen sehr schönen Zeltplatz (Murchison Motorhome Park). Der lag direkt am Buller River (in dem man wohl gut angeln kann – ein Franzose hat mit uns seinen Fisch geteilt, weil er mehr gefangen hat als er essen konnte) und man hatte tollen Blick auf die Berge, vor allem am nächsten Morgen als uns beim Aufwachen die Sonne begrüßt hat. Nur die Spaziergehmöglichkeiten waren leider etwas begrenzt. Einmal zum Fluss und zurück.

 

Hängebrücke in der Buller GorgeDurch Murchison sind wir am nächsten Tag durchgefahren. Das hat nur ein paar Hundert Einwohner, Buller Riverobwohl es die größte Siedlung in der Gegend ist. Die Szenerie dort war ein wenig absurd, weil die Armee es für Übungen nutzt und so standen an jeder Ecke Soldaten mit Sturmgewehren. Etwas surreal. Weiter ging es immer am tollen Buller River entlang. In der Buller Gorge gab es einen ersten Stopp, um über eine 110 Meter lange Hängebrücke über den Fluss zu laufen. Ich bin eigentlich sehr schwindelfrei, aber das war dann doch nervenaufreibender als ich vorher gedacht hätte. Vielleicht aber auch nur weil ich Jonathan in der Trage umgeschnallt hatte und mich dadurch nicht ganz so im Gleichgewicht gefühlt hab wie ohne kleines 9-Kilo-Bündel. Einen kleinen Waldrundweg gab es da auch noch und man konnte Erdverschiebungen sehen, die das größte Erdbeben in der Gegend 1929 verursacht hat.

 

Bei Westport erreicht man dann endlich die Westküste. Nachdem wir das Schild „No more fuel for 90 km“ Cape Foulwindgesehen hatten, haben wir schleunigst getankt und uns außerdem mit neuem Cape FoulwindEssen eingedeckt. Das eigentliche Highlight des Tages waren zwei Stopps am Cape Foulwind und in der Tauranga Bay. Ersteres trägt sehr zu unrecht diesen etwas unrühmlichen Namen, denn es war wahnsinnig schön da und das Wetter war bestens. Es gibt dort einen kleinen Leuchtturm und eigentlich kann man auch in einer Stunde einen sicherlich sehr schönen Weg in die Tauranga Bay laufen. Das hätten wir an dem Tag aber leider nicht mehr geschafft. So sind wir nur eine Viertelstunde den Küstenweg entlang gegangen und dann mit dem Auto in die Bay gefahren, das dauert dann nur ein paar Minuten. In der Tauranga Bay gibt es eine Pelzrobbenkolonie, in der angeblich 300 Tiere wohnen. Wir haben etwa fünf gesehen, aber immerhin waren welche da. Die Westküste hat mich vom ersten Augenblick an begeistert, sehr wild und schön ist es da. Lag aber natürlich auch mit am traumhaften Wetter.

 

Am frühen Abend hatten wir dann unser Ziel für die nächsten zwei Tage erreicht – das Punakaiki Beach Pancake RocksCamp. Das ist ein sehr schöner Zeltplatz direkt am Strand und mit hohem Berg im Hintergrund. Abends waren schon einige Leute da, tagsüber waren wir aber nahezu allein. Kaum jemand scheint mal mehr Pancake Rocksals eine Nacht an einem Ort zu bleiben. Mittags sind wir zu Fuß zu den Pancake Rocks gelaufen, dem touristischen Highlight der Gegend. Das sind Kalksandsteinfelsen, die so heißen, weil sie wie gestapelte Pfannkuchen aussehen. Wunderschönes Wetter war und wir hatten tolle Sicht. Zudem spritzt immer wieder Wasser aus Blowholes, was Regenbogen in die Luft wirft. Wir waren ganz begeistert. Man könnte in der Gegend noch tolle Wanderungen im Paparoa Nationalpark machen, aber uns war nach Ausspannen. Also lagen wir auf einer Decke, haben uns mit den (mmerhin relativ wenigen) Sandflies herumgeschlagen, Wäsche gewaschen und endlich mal was Ordentliches zum Abendessen gekocht (viel zu oft gab es bisher Nudeln mit Fertigsauce). Außerdem ist mein Handy plötzlich wieder zum Leben erwacht, was natürlich sehr schön ist.

 

Sonnenuntergang in PunakaikiAbends gabs dann noch einen Strandspaziergang und fast hätten wir den Sonnenuntergang geschafft (traumhafte Sonnenuntergänge – Westküste halt), bevor Jonathan dann entschieden hat, dass er nun doch dringend ins Bett gehen muss. Außerdem haben wir ein bisschen die weitere Reise geplant und uns entschieden, weiter die Westküste hinunterzufahren. Ursprünglich wollten wir mal über Arthur`s Pass zurück an die Ostküste fahren und dabei ein bisschen im Arthur`s Pass Nationalpark wandern, aber für den Pass waren zwei Grad vorhergesagt und so macht das ja nicht wirklich Sinn. Also auf zu den Gletschern weiter südlich an der Westküste.

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