Puponga und Wharariki Beach (Südinsel, Norden)

Von kleinen Plagegeistern und Wetterkapriolen am wundersam schönen Strand

Vom Abel Tasman Nationalpark ging es also nun auf in den hohen Norden. Das Wetter war nicht so besonders. Warm, abPupu Springser überall grauer Himmel. Strand in grauJe weiter nördlich wir kamen, desto einsamer wurde es. Orte bestanden bald nur noch aus ein paar Häusern und es gab kaum andere Autos. Einen kleinen Halt haben wir noch bei den Waikoropupu Springs gemacht, Neuseelands kräftigster Karstquelle. Ganz klares Wasser gab es da und es hätte sicher bei Sonnenschein nochmal viel hübscher ausgesehen. Am Ende der asphaltierten Straße angekommen waren wir dann in Puponga, eigentlich nicht einmal ein richtiger Ort. Aber da lag unser Campingplatz (Farewell Gardens Holiday Park) direkt am Meer. Trotz grauem Himmel haben wir uns aufgemacht, die Gegend zu erkunden. Über Wiesen mit Hunderten von Schafen ging es zum Fossil Point. Sehr beeindruckende und weite Strände sind das hier.

 

ZurWachschafück im Camper haben wir dann einen abendlichen Kampf führen müssen. Eigentlich gibt es in Neuseeland ja keine gefährlichen Tiere (die sind alle nebenan in Australien). Überall nur harmlose Schafe. Aber an diesem Abend hatte es sich eine Horde Mücken bei uns gemütlich gemacht. Sowas hab ich noch nie gesehen. Eine geschlagene Stunde haben Martin und ich versucht, möglichst leise (Jonathan hat schon geschlafen) und im Stirnlampenschein so viele Mücken wie möglich zu erschlagen. Am Ende hatten wir ungelogen jeder bestimmt 30 Mücken erlegt. Sechs hab ich am nächsten Morgen dann noch gefunden. Dabei hatte ich mich schon gefreut, dass es hier keine Sandflys gibt. Die sind nämlich Neuseelands andere Plagegeister. Kleine Kriebelmücken, die tagsüber unterwegs sind. Pralle Sonne mögen sie nicht so, aber Schatten, den man zum Beispiel für das Baby baut, finden sie total super. Wenn man sich bewegt, geht es auch, aber draußen gemütlich sitzen, ist keine gute Idee. Ich kann mich noch nicht ganz entscheiden, ob ich nun Sandflys oder Mücken nerviger finde. Am nächsten Abend waren wir dann aber gewarnt und haben es ohne eine einzige Mücke in den Camper geschafft.

 

Sowieso war der zweite Tag hier Unser Strandviel besser. Schon morgens schien die Sonne und wir haben einen VormittagsausflugNettes Café in ein kleines Café mit toller Strandaussicht gemacht. Leckeren Carrot Cake hab ich da gegessen und Chai getrunken. Einen kleinen Aussichtshügel gab es auch noch mit bestem Blick auf den Strand, an dem wir wohnen. Und vielen Schafen. Zudem war Jonathan endlich wieder gut gelaunt. Den hatte ich nämlich ein bisschen angesteckt und er hat außerdem zwei neue Zähne bekommen, sodass wir die letzte Woche ein äußerst knatschiges Baby hatten, das nicht essen wollte und auch sonst alles eher doof fand. Jetzt ist das grummelige Baby wieder verschwunden und das (zumindest meistens) lustige und freundliche zurück. Finden alle besser so.

 

Am Nachmittag waren wir dann am Wharariki Beach. Wegen dem waren wir eigentlich in der Gegend, weil ich tolle Bilder gesehen hatte und weil Lena ihn zum ultimativen Strand erklärt hatte. Um hinzukommen mussten wir noch 6 Kilometer Wharariki BeachSchotterpiste fahren und uns dann noch durch Dünen kämpfen. Das Wetter, das noch gut war, als wir losgefahren sind, wurde auf einmal ziemlich schlecht. Ganz grau und sogar ein kleines bisschen Regen. Krabbe am Wharariki BeachAls wir am Strand angekommen waren, war es, als würde man durch einen Wüstensturm laufen. So starken Wind habe ich selten erlebt. Sand überall. Jonathan, zuerst in der Trage auf dem Rücken, fand das gar nicht lustig. Ich wollte ja schon fast umkehren, aber dann haben wir das Baby nach vorne und in sein Tragecover gepackt und haben uns zur Westseite des Strandes aufgemacht. Und das war eine sehr gute Entscheidung, denn das Wetter hat uns dann eindrucksvoll gezeigt, was es heißt, in Minuten umzuschlagen. Auf einmal wurde es immer freundlicher und binnen einer Viertelstunde war der Himmel blau und die Sonne schien. Und ja, ich kann nur zustimmen, Wharariki Beach ist tatsächlich der ultimative Strand. Es war wunderschön. Einsam und eindrucksvoll und etwas ganz Besonderes. Damit endet unser Nordausflug und wir werden in den nächsten Tagen bis an die Westküste weiterfahren.

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