Hoover Dam und Valley of Fire State Park

Vom Campingglück unter roten Felsen

Am Morgen kamen wir erst ziemlich spät aus Las Vegas weg, denn das Kind schlief ausnahmsweise mal bis dreiviertel 9. Geplant war, Hoover Damzuerst zum Hoover Dam zu fahren, was so etwa 45 Minuten dauern sollte. Danach wollten wir in eineinviertel Stunden weiter zum Valley of Fire State Park. Was sich auf dem Papier wie ein recht entspannter Tag las, war tatsächlich dann aber ganz schön stressig. Irgendwie müssen wir noch lernen, unsere Tage nicht zu voll zu packen. Bis wir loskamen war es halb 12. Die Fahrt zum Hoover Dam dauerte tatsächlich nur eine Dreiviertelstunde, aber dann mussten wir dort noch Parkplatz suchen (mit dem RV steht man dann natürlich sonstwo), dann hinunter zum Staudamm laufen, da ein bisschen hin und her und wieder zurück. Das alles bei krasser Hitze. Danach mussten wir dringendHoover Dam einkaufen. Nachdem wir ja am ersten Tag wegen des doofen Wohnmobil-Ausleihprozesses nichts mehr geschafft hatten und dann in Las Vegas im Hotel waren, hatten wir noch gar nichts. Wir dachten uns, dass es in Boulder City, der Stadt nahe des Hoover Dams bestimmt einen Supermarkt geben würde, aber nichts dergleichen. In der ganzen Gegend kein einziger größerer Supermarkt. Haben wir also erst den Damm angeschaut. Der ist schon beeindruckend – ein ziemlich monumentales Bauwerk. Der für den Bau verwendete Beton hätte laut Reiseführer für eine Straße von der Ost- zur Westküste ausgereicht. Eine Führung haben wir nicht gemacht und auch das sicherlich interessante Besucherzentrum haben wir ausgelassen. Noch einzukaufen war zeitlich sowieso schon suboptimal wegen Jonathans Mittagsschlaf. Einkaufen dauert in diesen riesigen Supermärkten nämlich ewig. Ich stand allein 10 Minuten vor dem Reisregal bis ich unter all den schon vorgewürzten und vorgekochten Reisarten, Risottoreis gefunden hatte. Und dann erst der Versuch, ungezuckertes Obstmuß für das Kind zu finden. Aber Jonathan hat gut durchgehalten und ist dann erst um halb 4 bei der Weiterfahrt in den Valley of Fire State Park eingeschlafen.

In den ging es über die Northshore Road, die schon durch sehr schöne Berglandschaft führte. Da kam das erste Mal richtige Road Trip-Stimmung bei mir auf. Das Kind friedlich schlafend, wir über die Northshore RoadLandschaft staunend, die Straßen endlich leer und breit genug für unser Wohnmobil. Im Valley of Fire State Park angekommen, wurde die Umgebung noch schöner. Dafür wachte Jonathan auf und war unzufrieden. Und wir waren nun schon ganz schön spät dran, vor allem da die beiden Campingplätze auf first come first served-Basis operieren. Tatsächlich empCampsite im Valley of Fire State Parkfingen uns „Full“-Schilder. Ich wollte ja schon verzagt umdrehen (was bedeutet hätte, mit dem schimpfenden Kind nochmal 20 Meilen zurückzufahren, in der Hoffnung da dann was zu finden), aber Martin meinte, wir sollten doch einfach mal kucken. Und tatsächlich wurde gerade etwas frei, weil sich Leute entschieden hatten, es noch einmal auf dem anderen Platz zu versuchen. So hatten wir also dann glücklich einen Platz auf dem Arch Rock Campground ergattert, der ausnehmend schön zwischen den Felsen lag. Es war wunderschön dort zu stehen und Jonathan hat begeistert mit dem Sand und den Steinen gespielt. Wir konnten auch endlich kochen und so nach all dem Fast Food und eher schlechtem schon zubereiteten Essen der letzten Tage etwas Vernünftiges essen. Das ist wirklich der große Vorteil vom Wohnmobil, dass man da seine Küche dabei hat. Sonst müsste man immer zu nur diesen Fraß essen, das wäre nicht schön. Ich weiß, dass auch die Vereinigten Staaten gute Restaurants haben (in Washington DC zum Beispiel war Essen gehen super und immer sehr lecker), aber wenn man nur auf der Durchreise ist, gibt es überall vor allem Fast Food. Jedenfalls war es sehr schön auf dem Campground. Fast Vollmond war und es deswegen auch nachts richtig hell.

Der nächste Tag begann früh, weil Jonathan nicht mehr schlafen Scenic Road im Valley of Fire State Parkwollte. Noch etwas unzuverlässig seine Fire WaveSchlafenszeiten hier. Dafür haben wir den sehr schönen Sonnenaufgang gesehen (und einen Hasen – Jonathan war ganz aufgeregt) und hatten vormittags noch ganz viel Zeit, den Park zu erkunden. Wir sind den Scenic Drive hinauf gefahren und haben zwei kurze Wanderungen gemacht, einmal zur Fire Wave (die allerdings mangels Sonne in diesem Moment nicht richtig feurig aussah) und dann noch den White Dome Loop Trail. Beide Wege waren wunderschön und führten durch sehr abwechslungsreiche Felslandschaft. Beim White Dome gab es dann noch ein Picknick, belauert von frechen Streifenhörnchen. Danach haben wir uns auf den zweieinhalbstündigen Weg Richtung Zion Nationalpark gemacht.

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