Muine

Vom schönen Schein und Mopedabenteuern in Muine


Wir sind also nach der Rückkehr von Phu Quoc nur eine Nacht in Saigon geblieben, weil wir uns dachten, mehr Zeit am Strand wäre schöner. Wir wollten nämlich nach Muine, weil sich das im Reiseführer so toll angehört hat. Kristallklares Meer, stand da, und tolle Sandstrände. Also haben wir uns in den Bus gesetzt und sind 5 Stunden gefahren und waren dann in Muine. Die Ankunft war eher ernüchternd, da der mittlere Teil des angeblichen Sandstrandes, an dem viele der günstigeren Unterkünfte waren, inzwischen ein Betonstreifen geworden war (zumindest bei Ebbe). Und überhaupt war alles recht voll und teuer oder billig und dafür nicht schön. Also haben wir beschlossen, mehr Geld auszugeben und sind in ein schickeres Resort (Lucy Resort) gegangen.

 

Der nächste Schock war dann das Meer, das war nämlich eher weniger kristallklar als schlammigbraun und mit kleinen toten Fischen und seltsamen undefinierbaren AlgenUnsere Meer-Alternative (?) durchsetzt. Und Das trügerisch schöne Meer bei Muineder Strand sah zwar tatsächlich super aus, allerdings gab es lauter Sandfliegen und die stechen. Tatsächlich entpuppte sich dann am nächsten Tag doch alles als recht in Ordnung, das Wetter war strahlend (endlich blauer Himmel, so viel blauer Himmel) und wir hatten ja nicht nur das Meer, sondern Dank Luxusressort auch noch einen Pool und dann war es trotzdem sehr schön. Und vermutlich sieht das Meer nicht immer so aus, sondern es waren nur ungünstige Wind- oder Strömungsverhältnisse, aber generell ist Muine nicht so der Knaller, das muss man schon mal sagen. Die Fotos lügen also, auf denen sieht das nämlich alles prima aus.

 

An einem Nachmittag haben wir uns dann noch einen Roller ausgeliehen, um zu den roten und weißen Sanddünen zu fahren, die in der Nähe von Muine sind. Und die roten Sanddünen waren auch wirklich Schöne rote Sanddünenschön und das Rollerfahren war auch ganz toll (der Martin ist tapfer durch das vietnamesische Chaos gefahren), zu den weißen Sanddünen haben wir es dann allerdings nicht mehr geschafft, weil unser Hinterreifen auf einmal platt war. Das war dann eine weniger gute Situation, eine halbe Stunde weg von Muine mitten in der vietnamesischen Pampa mit kaputtem Reifen. Die Vietnamesen waren aber alle sehr hilfsbereit und haben uns den Weg zu einer kleinen Werkstatt gewiesen. Der Typ da hat dann auch ohne UmschAbruptes Ausflugsendeweife den Schlauch ausgebaut und geflickt. Wir waren schon ganz glücklich, hat auch nur 2 Dollar gekostet das Ganze, hat aber leider auch nur knapp 2 Kilometer gehalten und dann standen wir wieder mit plattem Reifen da. Es setzte schon die Dämmerung ein und wir wussten nicht so recht, was wir nun tun sollten. Zum Glück kamen dann grade zwei Russen vorbei (die einzigen anderen Touristen mit einem Roller, die wir an dem Tag getroffen haben). Wir haben also den Roller bei der Hütte einer vietnamesischen Familie stehen gelassen, denen versucht mit Händen und Füßen zu erklären, dass sie darauf aufpassen sollen und sind mit den Russen zurück nach Muine gefahren. Erstaunlicherweise war der Mopedverleiher gar nicht sauer, sondern hat uns nur ausgefragt, wo denn das Moped stehen würde. Er scheint es dann auch unversehrt wiedergefunden zu haben, jedenfalls haben wir nichts mehr von ihm gehört. Und die beiden Russen haben wir dann noch auf ein Bier eingeladen und sie haben ganz interessante Sachen über Russland und Sankt Petersburg und das Arbeiten in Vietnam erzählt (sie finden alle Vietnamesen blöd und das Arbeiten mit ihnen eine Katastrophe).

 

Insgesamt also ein gutes Ende der Sache, der Vorfall hat aber trotzdem nicht dazu beigetragen, Muine zur Lieblingsstation unserer Reise zu machen. Dazu kam noch elendiger Ärger mit einem Typen aus einem Reisebüro (also eigentlich müsste man das in Anführungszeichen schreiben), der versucht hat, uns mit den Zugtickets, mit denen wir morgen nach Danang fahren werden, abzuzocken. Also abgezockt hat er uns trotzdem, aber nachdem wir ewig mit ihm diskutiert haben, wenigstens nur um 6 Dollar und nicht um 14, wie er es geplant hatte. Zugtickets kaufen ist kein Spass.

 

Also fahren wir nun schon einen Tag früher weiter als ursprünglich geplant und legen noch einen Zwischenstop in Nha Trang ein.

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