Phnom Penh

Von anstrengenden Grenzüberquerungen und völkerübergreifenden Foltermethoden


Schließlich haben Weg von der Grenze nach Phnom Penhwir uns also aufgerafft und sind weitergefahren. Es war ein beschwerlicher Weg von Ko Chang über die Grenze nach Kambodscha. Bis zur Grenze selbst ging das ja noch ganz gut, aber dann an der Grenze nicht mehr. Ausreise aus Thailand, kein Problem, aber Einreise nach Kambodscha schon. Offiziell kostet das Visum nämlich 20 Dollar und der Reiseführer hatte zwar gewarnt, dass die Zöllner oft stattdessen 1200 Baht verlangen wuerden (24 Euro), dass das aber dann mit ein bisschen Ausdauer schon gehen würde, mit den Dollar. Aber vonwegen, der Typ hat sich schlicht geweigert, unsere Visaanträge anzunehmen. Und wir hatten aber tatsächlich nicht mehr genug Baht. Dann mussten wir also wirklich nochmal zurück nach Thailand, um da Baht abzuheben und erst dann ging es weiter. Anstrengend war es und ich hab viel geflucht und geschimpft. Ab da ging es aber dann sehr problemlos, wir wurden zusammen mit einem Deutschen (einem ganz fürchterlichen und widerlichen Proleten mit – wie sollte es anders sein – seiner hübschen, jungen Thaifreundin) und einer französisch-thailändischen Familie nach Phnom Penh, die Hauptstadt, gefahren. Und dieser Franzose, der in Phom Penh gelebt hat, war dann auch noch so unendlich nett, uns nach der Ankunft noch direkt vor unser Guest House zu fahren. Dann waren wir also nach so knapp 12 Stunden Reise glücklich in Kambodscha.

 

Gedenkstätte

Und Kambodscha ist toll. Die Landschaft viel spannender als in Thailand, die Leute freundlicher und alles irgendwie entspannter. Nur das Essen ist nicht mehr so gut, leider. Also nicht schlecht jetzt, aber weit entfernt vom grandiosen thailändischen Essen. Phnom Penh fand ich dann eigentlich auch nett. Wir waren im Museum des S21-Gefängnisses, der Gedenkstätte für die Opfer der Roten Khmer und des Pol Pot-Regimes. Das war tatsächlich ziemlich interessant und schockierend und hat mich in vielem an die deutschen Konzentrationslager erinnert. Im Foltermethoden-Ausdenken sind sich alle Kulturen und Länder leider erschreckend ähnlich. Ansonsten ist die Museumskonzeption ein wenig drastischer als bei uns, mit nachgebauten Zellen und Zimmern voller Totenköpfen.

 

KönigspalastAnsonsten hat auch Phnom Penh einen Königspalast und da waren wir auch. War auch golden und glitzerig. Außerdem gibt es einen riesigen Markt („Rolex, you want Rolex? Only 5 Dollar“), auf dem der Martin gleich in einen T-Shirt-Kaufrausch geraten ist. Es hätte außerdem verschiedenste Arten von Insekten gebraten zu essen gegeben und ich wollte die wirklich gerne probieren. Aber von den anderen drei war keiner abenteuerlustig genug und alleine hab ich mich dann auch nicht getraut. Jetzt weiß ich also immer noch nicht, wie fritierte Kakerlaken schmecken. Sonst waren wir noch auf der Suche nach dem großen See in Phnom Penh, der dann aber irgendwie doch kein so richtiger See war, sondern mehr aussah, wie ein überdimensionales Riesenreisfeld mitten in der Stadt.

 

Von Phnom Penh geht es nun also dahin, wohin alle Wege in Kambodscha führen: nach Angkor Wat.

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