Swellendam

Von Wanderungen und Urlaubs-Feeling am schönen Pool

An unserem letzten Tag in Bredasdorp war der Himmel beim Aufwachen grau und es war relativ kühl – so 20 Grad etwa. Nachdem an diesem Tag nur eine Stunde Fahrt vor uns lag, wollten wir einen Zwischenstopp im Bontebok Nationalpark machen, der direkt bei Swellendam liegt. Der Plan war zu picknicken und ein bisschen zu wandern. Schon auf der Fahrt regnete es allerdings immer wieder und trotz meines bis zuletzt ungebrochenen Optimismus fing es dann auch recht bald nach unserer Ankunft an zu schütten. Das war etwas schade, denn es gab dort eine tolle Wiese mit Picknicktischen und sogar einem Spielplatz. Wir hatten aber insofern Glück, als dass es auch eine überdachte Veranda gab, auf die wir uns flüchten konnten. Eigentlich war die nur für Übernachtungsgäste und für gebuchte Feiern (eine ziemlich coole Party-Location, mit Blick über Fluss und Berge), aber wir wurden freundlich aufgenommen. Wir haben dort also nur Mittag gegessen und sind dann noch mit dem Auto den etwa halbstündigen Rundweg durch den Park gefahren. Wieder mal eine ganz schön holprige Schotterpiste war das. Die Landschaft war schön, auch wenn man von den umliegenden Bergen vor lauter Wolken nicht viel sehen konnte. Wir haben einige Buntböcke gesehen, zwei der dort lebenden und sehr seltenen Bergzebras (allerdings waren die ziemlich weit entfernt), ein paar Rote Kuhantilopen und ein paar lustige bunte Hühner.

Dann ging es auf zum neuen Ferienhaus, in das wir sofort vollkommen verliebt waren. Ein reetgedecktes Haus mit wunderschönem Pool und gemütlicher Veranda. Und ein Klavier gab es auch, was Jonathan besonders gefreut hat – hat er sich doch schon mehrmals beschwert, dass er sein allerliebstes Weihnachtsgeschenk – ein Keyboard – nicht mit in den Urlaub nehmen durfte. Er klimperte also viel vor sich hin und kann tatsächlich ganz schön viele Lieder spielen. Nachdem von 16 Uhr bis 18.30 Uhr mal wieder ein geplanter Stromausfall angesetzt war (gibt es hier fast täglich und macht das Kochen manchmal etwas schwierig), sind wir abends Essen gegangen. Im sehr chilligen The Garden Shack – einer Gärtnerei mit Restaurant-Bereich, in dem die Tische im Sand stehen – haben wir glücklich einen Tisch ergattert. Sophie durfte das erste Mal kurz in einem Hochstuhl sitzen und war sehr stolz. Und Jonathan hat begeistert im Sand gebuddelt – Spielzeug stand selbstverständlich bereit. Zusammen haben wir eine sehr gute Meeresfrüchteplatte gegessen. Hach ja, Essen gehen hier ist ganz schön super.

Am nächsten Tag war es immer noch bewölkt, aber zumindest ohne Regen. Bestes Wanderwetter. Wir sind also nochmal in den Bontebok Nationalpark gefahren, diesmal um dort zu wandern. Der etwa dreieinhalb Kilometer lange Aloe Hill Trail war ein schöner Rundweg durch Kakteenlandschaften. So eine hübsche und abwechslungsreiche Landschaft hatte ich nach der Rundfahrt des Vortags dort gar nicht erwartet – vom Auto aus hatte man hauptsächlich Busch gesehen. Zebras haben wir keine mehr gesichtet, aber wir sind sehr nah an Buntböcken vorbeigekommen (bzw. die an uns) und zwei Schildkröten sind auch vor uns über den Weg gekrabbelt. Auf dem Rückweg haben wir noch eine sehr hübsche Kirche in Swellendam angeschaut und dann den restlichen Nachmittag auf unserer Veranda verbracht.

Am letzten Tag in Swellendam war endlich Pool-Wetter. Es war eine Freude, das wunderbare Haus und den fantastischen Pool bei blauem Himmel zu sehen. Nachdem es vormittags noch leicht bewölkt war und wir früh dran waren, sind wir noch in das nur zwei Kilometer entfernten Marloth Nature Reserve gefahren. Nach vier Kilometern sehr holpriger Schotterpiste – Jonathan beschwerte sich von hinten, ich solle sofort aufhören so zu fahren, denn so könne er nicht ordentlich Tiptoi machen – startete der Weg zum Duiwelsbos Wasserfall. An der Rezeption hatte es geheißen, es dauere eine Stunde hin und eine Stunde zurück, aber tatsächlich haben wir trotz gemächlichen Tempos insgesamt nur eine Stunde gebraucht. Der Weg ging durch schattigen Wald und war sehr hübsch, es ging allerdings teilweise ziemlich steil bergauf und es gab furchtbar viele Mücken. Die gibt es ansonsten in Swellendam zum Glück gar nicht. Mittags waren wir wieder zurück im Ferienhaus und haben den Rest des Tages am Pool und auf der Veranda verbracht. Zwar musste immer einer Jonathan bespaßen (Sophie nicht, die bespaßt sich selbst – sie liegt auf ihrer Decke und übt Vierfüßlerstand und Sitzen), aber es war so nah an Entspannung wie Urlaub mit kleinen Kindern eben entspannend sein kann.

In Swellendam hätten wir es also gut noch ein paar Tage aushalten können. Aber morgen soll es eh wieder regnen und für uns geht es weiter auf die Garden Route. Unser nächster Stopp ist Plettenberg Bay.

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