Postojna

Von Höhlen mit und ohne Burg

Knapp zwei Stunden brauchten wir von unserer wunderbaren Meeresbucht in Istrien nach Postojna in Slowenien. Unser Reiseführer bezeichnet den Ort als „gesichtsloses Provinznest“, aber so schlimm finde ich ihn nicht. Er ist nicht besonders groß, nur knapp 9000 Einwohner, aber es gibt immerhin auch hier einen großen „Kindersauseplatz“ (den Tito-Tito-Platz in PostojnaPlatz) und einen hübschen Spielplatz – Wohnung in Postojnaden bisher einzig hübschen, den wir auf unserer Reise gesehen haben. Unsere AirBnB-Wohnung hier ist ziemlich skurril. Sie ist riesig, bestimmt 100 qm und extrem – eigentlich schon übertrieben – stylish eingerichtet (das Wohnzimmer ist ganz in schwarz-weiß-rot gehalten, das Kinderzimmer komplett in lila-weiß und das Schlafzimmer in grün-weiß). Die Küche hat lauter beleuchtete Schränke und hochpreisige Geräte, es gibt überall extra eingepasste Wandschränke und ein Beleuchtungssystem, das seinesgleichen sucht. (In der Decke der Wandnische sind zwei Leuchtspots, die eine Venus-Figur anstrahlen. Wer bitte beleuchtet extra eine Wandnische?) Das alles muss sehr viel Geld gekostet haben. Allerdings gehe ich davon aus, dass das hier keine echte AirBnB-Wohnung ist, in der tatsächlich auch ab und an fest Menschen wohnen, weil sich keinerlei persönliche Gegenstände hier finden. In der Designerküche ist außer ein bisschen Geschirr und einem Topf und einer Pfanne absolut nichts und alle Schränke sind leer.

Aber wir sind ja weder wegen des Ortes, noch wegen der Wohnung hier in Postojna, sondern wegen der Sachen, die es hier in der Umgebung gibt. Denn die Umgebung ist Karstgebirge, in dem sich unzählige Höhlen gebildet haben und um ebenFelsenschloss von Predjama diese (oder ein paar davon) anzuschauen, kommt man hierher. Begonnen haben wir mit der Besichtigung des Höhlenschlosses von Predjama. Dessen Felsenschloss von PredjamaAnfänge liegen im 12. Jahrhundert und es schmiegt sich eng an eine Felswand. Die Räume innen haben teilweise Felswände und ein ganzer Teil der Burg besteht sogar direkt aus einer Höhle. Sie war durch ihre Lage sehr gut geschützt und quasi uneinnehmbar. Zur Besichtigung bekommt man einen Audioguide (Jonathan fand sein „Telefon“ ganz toll) und kann dann alles im eigenen Tempo anschauen. Ich fand die Burg sehr beeindruckend und Jonathan hat es auch gefallen (nur der Höhlenteil, in dem zudem schaurige Geräusche abgespielt wurden, hat ihm Angst gemacht).

Am zweiten Tag hier haben wir dann die Höhle von Postojna angeschaut (auch bekannt unter ihrem alten Namen „Adelsberger Grotte“). Ich hatte ja erst meine Zweifel, wie das so werden würde, weil das die meistbesuchte Touristenattraktion Sloweniens ist und wirklich im ganzen Land überall beworben wird. Wir hatten überlegt, stattdessen die Höhle von Škocjan anzuschauen, die UNESCO Weltnaturerbe ist und etwa 25 Minuten von Postojna entfernt liegt. Bilder davon sehen spektakulär aus. Aber die ist eben auch nicht so einfach zugänglich wieHöhle von Postojna die Höhle von Postojna und mit Kleinkind können wir keine zweistündige Höhlentour machen. Wir hatten eh ein bisschen Angst, dass Jonathan sich in der Höhle fürchten könnte, denn bei sowas kann er sehr schreckhaft sein. Also haben wir ihn mit Hilfe voHöhle von Postojnan Fotos vorbereitet und vor allem die Aussicht, dass man in der Höhle auch mit einem Zug fahren kann, fand er sehr toll. Und es war dann auch entgegen aller Befürchtungen ein sehr lohnenswerter Besuch und eine fabelhafte Tropfsteinhöhle. Man fährt am Anfang und am Ende je 10 Minuten mit dem Zug durch die Welt der Stalagmiten und Stalaktiten und läuft dazwischen etwa eine Stunde in einer geführten Gruppe durch die Höhle. Und das war wirklich sehr gut gemacht. Wir hatten das Glück zu unserer Uhrzeit (jede Stunde starten riesige, nach Sprachen getrennte Gruppen) die letzte Gruppe zu sein, so dass wir nur selten auf andere Menschen getroffen sind. Unsere Gruppe bestand aus ca. 25 Leuten, war also nicht riesig. Es lohnt sich, die Tickets vorab online zu kaufen, da kann man dann auch seine Wunschzeit auswählen. Sonst kann es sein, dass man ankommt und die Uhrzeit, die man wollte, schon ausgebucht ist und man dann warten muss. Obwohl ja jetzt schon Nebensaison war, waren z.B. die 10-Uhr-Touren jeden Tag ausgebucht, sodass wir dann letztlich nachmittags da waren. Es war jedenfalls sehr schön und beeindruckend und auch dem Kind hat es gut gefallen.

Und morgen verlassen wir dann Postojna und machen uns auf den Weg in den Triglav Nationalpark.

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