Halbinsel von Setúbal

Von Sommerwetter und unverhofft wunderbaren Stränden

Von der Ostalgarve ging es also wieder Richtung Norden auf die Halbinsel von Setúbal. Die liegt direkt unterhalb Lissabons und man Außenbereich des Ferienhausesist von da in einer Dreiviertelstunde am Flughafen, weswegen wir die Gegend auch als letzte Station gewählt hatten. Eigentlich Balkon des Ferienhauseshätte ich wahnsinnig gerne noch Zeit an der Felsalgarve verbracht, bei Lagos oder an der unteren Westküste, aber in drei Wochen geht dann leider doch nicht alles (wie Martin mir während der Planung und auch unterwegs ein paar Mal ins Gedächtnis rufen musste). Was es in der Region um Setúbal bzw. tatsächlich eigentlich eher um Sesimbra zu sehen geben würde, wussten wir auch gar nicht so genau. Im Reiseführer standen dazu keine zwei Seiten, wir waren also völlig ohne Erwartungen. Es war auch relativ schwierig gewesen, dort eine Ferienwohnung zu finden, allzu viel Angebot gab es gar nicht. Unser Ferienhaus im Mini-Ort Alfarim war dann aber letztlich absolut großartig. Es war riesig, hatte zwei Wintergärten und einen Außenbereich direkt aus dem Schöner-Leben-Katalog. Und einen Balkon, von dem aus man mit einem Glas Wein bestens den Sonnenuntergang genießen konnte (zumindest an dem einen Abend, an dem das Kind rechtzeitig im Bett war).

Und auch das Wetter hätte besser nicht sein können – Portugal wollte uns wohl für das anfänglich durchwachsene Wetter Praia de Galapinhosentschädigen. Am ersten Tag mussten wir einkaufen und dafür Richtung Sesimbra fahren, weil es nur dort größere Supermärkte gab. Relativ spontan Praia de Galapinhoshaben wir beschlossen, dann in den Naturpark von Arrábida weiterzufahren und dort an die Praia de Galapinhos. Die Fahrt durch den Park war sehr schön, alles grün, hohe Felsen und immer wieder einen schönen Blick aud die Küste. Am Ziel mussten wir etwas oberhalb parken und konnten dann hinunterlaufen zu einem wirklich wunderbaren Strand. Ich hab mich gefühlt wie in Thailand, so klar war das Wasser und so fein der Sand und so pittoresk die Felsen. Nur das Wasser hatte nicht ganz Thailand-Temperaturen, sondern war so frisch, dass es mich nicht hineingezogen hat. Einige Mutige waren aber schwimmen und Jonathan hat auch begeistert und intensiv geplanscht. Hinten am Strand gab es ein paar Bäume, so dass wir sogar die Mittagshitze ganz gut am Strand überdauern konnten.

Am Cabo EspichelSo gegen halb 5 sind wir dann wieder aufgebrochen, um noch Am Cabo Espichelzum Cabo Espichel zu fahren. Das ist nicht Europas westlichster Punkt, aber recht knapp dran. Dort war es sehr windig und sehr schön. Es gibt dort das Santuario de Nossa Senhora, eine alte Barockkirche mit angeschlossenen ehemaligen Pilgerunterkünften, eine kleine Wallfahrtskapelle und einen Leuchtturm. Und natürlich beeindruckend hohe Klippen zu allen Seiten. Interessanterweise waren die rund um die Kirche mit einem Geländer mit großem Abstand zur Abbruchkante gesichert, während es am Leuchtturm keinerlei Hinweis gab und man aufpassen musste, nicht versehentlich dem Abgrund zu nahe zu kommen.

An unserem letzten richtigen Urlaubstag waren wir vormittags an der nahen Praia do Meco. Da gibt es viel Infrastruktur, aber auch Praia do MecoFlächen, wo man seinen Sonnenschirm selbst aufbauen kann. Da war es schon vormittags recht voll, war ja auch Sonntag. Die Wellen waren hier enorm Praia da Bicahoch und Jonathan wurde von einer umgerissen, obwohl er nur mit den Füßen im Wasser war. Danach hatte er etwas mehr Respekt vor dem wilden Meer. Nach Mittagessen und Mittagspause am Haus wollten wir eigentlich noch zum Lagoa de Albufeira, einem Binnensee in direkter Strandnähe. Da ist das Wasser flach und ruhig und da hätte Jonathan gut baden können. Es war aber so krass voll, dass wir keinen strandnahen Parkplatz gefunden haben. Nach einer kleinen Odyssee über einen Feldweg, bei der wir einmal fast im Sand und ein anderes Mal fast in einer Pfütze steckengeblieben wären, haben wir beschlossen, woanders hinzufahren. An der Praia da Bica haben wir glücklich Parkplatz und schönes Plätzchen gefunden und mit einem Abendpicknick unseren Portugal-Urlaub ausklingen lassen. Sehr schön war es. Vielleicht gibt es irgendwann mal noch ein Fazit.

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