Coromandel (Nordinsel, Ostküste)

Von Sommertagen an zauberhaften Stränden und dem Abschiedsschmerz

Vom McLaren Reserve ging es weiter Richtung Norden auf die Coromandel-Halbinsel, auf der wir unsere letzten Tage verbringen Strand von Whangamatawollten. Schon auf den ersten Blick war Weihnachtsparade in Whangamatadie Landschaft toll, viel Wald und viele Palmen und immer wieder aufblitzende Buchten und Strände. Einen ausgedehnten Mittagsstopp gab es in Whangamata. Das hat einen sehr schönen Strand mit vielen Surfern. Wir haben also einen Strandspaziergang gemacht und sind dann noch zur nachmittäglichen Christmas Parade geblieben. Wo mir doch die Vorweihnachtsstimmung so ein bisschen fehlt. War aber dann eher wenig feierlich, sondern es gab ein paar im Kreis fahrende Traktoren und Wägen, die immerzu gehupt haben. Ein paar Leute waren weihnachtlich verkleidet, manche einfach irgendwie, z.B. als Minions. Ein bisschen absurd, aber sehr lustig. Whangamata hat sich insgesamt sehr sommerlich angefühlt und sehr nach Urlaub. Es war warm und alle waren in kurzen Sachen unterwegs. Hatten wir bisher so nicht.

 

Strand von OpoutereDie erste Nacht haben wir auf dem Opoutere Strand von OpoutereCoastal Camping Ground verbracht. Das ist an Coromandels Ostküste und der Campingplatz ist nur durch ein kleines Wäldchen von einem Wahnsinns-Strand getrennt. Fünf Kilometer Sandstrand gibt es da, nahezu einsam, nur ein paar Surfer waren da. Da haben wir also nochmal einen langen Strandspaziergang gemacht und uns sehr privilegiert gefühlt, dass wir an so einem tollen Ort sein dürfen. Die Duschen des Campingplatz waren dagegen dann ein ziemliches Glücksspiel. Von vier Duschen war eine kaputt und zwei hatten nur kaltes Wasser. Wir haben leider beide kaltes Wasser erwischt. Und das Wetter war zwar schön, aber zum kalt duschen dann doch noch nicht wirklich warm genug. Brr.

 

Am nächsten Tag sind wir nach Hahei gefahren. Auf Coromandel ist eigentlich alles nicht so arg weit von einander entfernt, aber die Straßen sind sehr kurvig und es geht dauernd rauf und runter, so dass man trotzdem recht lange braucht von einem Ort zum Strand von Haheianderen. In Hahei haben wir am Strand Mittag gegessen. Allerdings ist es inzwischen fast unmöglich, Jonathan Cathedral Covedraußen zu füttern, weil er ständig den Kopf hin und her dreht, um ja nichts zu verpassen. Aber der Strand war wunderschön. Von da aus sind wir dann zu einem Highlight der Gegend gewandert, der Cathedral Cove. Das sollte angeblich einfach eineinhalb Stunden dauern, aber wir haben nicht mal eine gebraucht. Ein schöner Wanderweg war das mit Blick aufs Meer. Die Cathedral Cove ist eine Brandungshöhle, die zwei Buchten miteinander verbindet. Der Strand der Cathedral Cove war auch sehr toll, es waren allerdings ziemlich viele Leute da. Wir sind dann zurück nach Hahei gelaufen und noch eine halbe Stunde zum Mill Creek Bird & Campervan Park gefahren. Das ist ein kleiner Park mit Blick auf die umliegenden Hügel. Außer uns war niemand da. Es war ganz schick, drei Klos und drei Duschen nur für mich zu haben, aber abends dann doch ziemlich unheimlich. Aber es gab einen Park mit vielen Tieren nebenan, Enten und Gänse, Ponys, Esel und Pfaue. Das war toll.

 

Für den Montag war dann eigentlich Regen angesagt, es hat aber nur ganz kurz am Morgen geregnet. Wir sind weiter nach Norden gefahren. Auf dieser Fahrt hat unser treuer Camper übrigens die 444.444 km erreicht Dramatischer Sonnenuntergangund wir haben uns mit ihm gefreut. Driving Creek RailwayEin weit gereistes Gefährt. Mittagessen gab es am Hafen von Whitianga, wo wir vorher noch einen Koffer gekauft hatten, um all unser Zeug nach Hause zu bekommen. Dann sind wir nach Coromandel gefahren (es gibt auch ein Dorf, das so heißt) und da mit der Driving Creek Railway gefahren. Das ist eine Schmalspurbahn, die ein Künstler aufgebaut hat. Man fährt durch einen Wald und überall stehen seine Tonfiguren herum. Der feiert da ein bisschen sein Lebenswerk, aber es hat alles sehr viel Charme und war lustig. Endstation ist ein Aussichtsturm mit schönem Blick auf die Küste vor Coromandel. Abends haben wir in Coromandel Pizza gegessen und sind dann zum Shelly Beach Top 10 Holiday Park. Da war nicht viel los und er liegt hübsch an einer Bucht. Da wir ja nun noch mal an der Westküste (der Halbinsel) waren und Himmel ein bisschen wolkig war, hatten wir einen dramatischen und wunderschönen Sonnenuntergang.

 

Am nächsten Tag sind wir über die ungeteerte 309 Road wieder Richtung Osten gefahren. Dabei kommt man an Castle Rock vorbei, einem eingestürzten Vulkan, der tatsächlich aussieht wie eine finstere Burg am Horizont. Einen kurzen Stopp haben wir noch bei den Waiau Falls gemacht. Die sind nicht besonders hoch, liegen aber sehr hübsch im Wald. Mittags waren wir dann Hot Water Beachpünktlich zur Ebbe an den Hot Water Pools. An einem der Strände hier gibt es heiße Quellen und bei Niedrigwasser kann man da Blick auf Cooks BeachLöcher buddeln und sich ins warme Wasser setzen. Das war sehr lustig. Jonathan fand es erst unheimlich, hat dann aber begeistert geplanscht. War seine erste Begegnung mit dem Meer. Ihn danach wieder sandfrei zu bekommen war eine logistische Herausforderung, ging aber dank unseres ausziehbaren Wasserhahns im Camper dann irgendwie. Nachmittags waren wir noch an Cook`s Beach. Auch hier wieder ein einsamer langer Sandstrand. Coromandels Strände sind der Hammer. Hier sind wir auf die Spitze des Shakespeare Cliff gelaufen, von wo aus man einen schönen Blick auf Cook`s Beach und die ganze Mercury Bay hatte. Eigentlich wollten wir dann zurück nach Opoutere, aber das war uns dann zu weit uns so sind wir nochmal auf der Farm gelandet. Diesmal waren mehr Leute da und die waren auch noch nett und kommunikativ und so hatten wir einen netten Abend. Jonathan ist immer ganz glücklich, wenn andere Leute da sind. Sind wir mit ihm allein, will er intensiv bespaßt werden, sind noch andere Leute da, spielt und kuckt er friedlich vor sich hin. Und er krabbelt jetzt dauernd davon. Innerhalb von eineinhalb Wochen ist er ganz schön schnell geworden.

 

An unserem letzten Tag auf Coromandel sind wir wieder zurück an die Westküste gefahren (unsere Tagesplanung auf Karangahake GorgeCoromandel war eher impulsiv und ergab deswegen insgesamt eine ein bisschen unsinnige Reiseroute). Außerdem haben Anzac Baywir eine kurze Wanderung in der Karangahake Gorge gemacht. Da gibt es alte Minengänge durch den Berg mit dunklen Tunneln und immer wieder Aussichtsfenster in eine Schlucht. War ganz lustig. Das Wetter war im Westen und in der Schlucht aber ziemlich bewölkt und wurde erst an der Ostküste wieder besser. Da wollten wir nämlich auf einem Freedom Campingplatz bei Waihi übernachten (Anzac Bay, Bowentown). Der lag wunderschön an der Spitze einer Halbinsel direkt am Meer. Dort haben wir auch Sarah und Christian aus Bremen mit der 13 Monate alten Luise wieder getroffen, die wir am Abend zuvor auf der Farm kennengelernt hatten. Außerdem waren dann noch ziemlich insgesamt vier andere Deutsche mit Babys da, so dass es am Ende eine große Babyparty war. Für alle weniger Arbeit, weil sich die Babys mit sich selbst beschäftigen. Und als die alle endlich im Bett waren, gab es noch nette Gespräche unter einem sehr leuchtenden Sternenhimmel.

 

DerStrand von Waihi Abschied in unseren wirklich allerletzten vollständigen Urlaubstag am nächsten Morgen fiel uns also ziemlich schwer. Wir waren noch den Vormittag auf dem Camp Ground und haben uns dann am 8 Kilometer langen Waihi Beach vom Meer verabschiedet. In einer Stunde ging es in den Miranda Holiday Park, der auf halbem Weg zwischen Coromandel und Auckland liegt. Da haben wir noch ein letztes Mal Fish and Chips gegessen und ansonsten den Tag mit Aufräumen und Packen verbracht. Und wir waren in einem großen Thermalpool, den es da gab. Das war fein. Tatsächlich war ich ziemlich sentimental und von Abschiedsschmerz erfüllt. Wir hatten so eine tolle Zeit hier und haben so viel erlebt, da lockt der Winteralltag in Deutschland nicht wirklich. Gerade hat Jonathan auf Neuseelands tollen grünen Wiesen Krabbeln gelernt und jetzt kann er erst irgendwann im Frühjahr wieder draußen unterwegs sein. Schon gemein. Aber irgendwann geht die längste Reise zu Ende und wie gesagt, war es eine sehr tolle Zeit hier. Irgendwann schreib ich vielleicht mal noch ein Fazit zu dieser Reise mit Baby, wenn wir den Jetlag auskuriert und wieder richtig angekommen sind.

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