Madaba und der Berg Nebo

Von vielen Mosaiken und dem Blick ins Gelobte Land

 

Vom Ausblickspunkt am Toten Meer sind wir dann am späten Nachmittag weiter Fahrt durch SchafherdenRichtung Madaba gefahren. Dabei ging es durch Schafherden und über recht kleine Straßen, die uns ziemlich lange daran haben zweifeln lassen, ob das die Hauptroute nach Madaba sein kann. War aber richtig. Die Orientierung in Madaba selbst war etwas schwierig, weil die Karten im Lonely Planet wahnsinnig schlecht sind und die Einbahnstraßen nicht kennzeichnen, was eine Planung des Wegs mit dem Auto nahezu unmöglich macht. Schließlich haben wir das Hotel (Mariam Hotel) aber gefunden und es war auch sehr schön und hatte einen großen Pool, der allerdings krass kalt war. Überhaupt war es kühler in Madaba, nachts sogar Pulli-Wetter. Abendessen waren wir dann wie geplant mit Harry und Harriet, den beiden Engländern. Das war sehr nett und wir haben über die anstehende deutsche Bundestagswahl und die politischen und wirtschaftlichen Systeme in Großbritannien und Deutschland geredet. Und ein bisschen auch übers Reisen.

 

Mosaik-Karte von PalaestinaNach einem leckeren Frühstück am nächsten Tag ging es an die Besichtigung Madabas. Madaba ist eine sehr freundlich Stadt und hat eine der größten christlichen Gemeinden Jordaniens (etwa ein Drittel der Bevölkerung). Außerdem ist es berühmt für seine vielen Mosaiken, die in der Zeit der byzantinischen Besiedlung im 6. und 7. Jahrhundert entstanden sind. Das berühmteste ist eine Karte Palästinas von 560 n. Chr. in der griechisch-orthodoxen Georgskirche, auf der das Tote Meer, Jerusalem und weitere Orte im Madaba vom Kirchturm ausheutigen Israel und Jordanien eingezeichnet sind (auf der Karte könnt ihr links Fische sehen, die vor dem salzigen Toten Meer zurück in den Jordan fliehen und rechts unten ist Jerusalem). Ebenfalls sehr spannend war die katholische Kirche Johannes des Täufers, in der es Fotos von Madaba von 1905, einen 3000 Jahre alten Brunnen, tolle Gewölbe und einen Glockentrum mit Blick über die ganze Stadt gab. Anschließend waren wir noch Mosaiken in der Apostelkirche anschauen und in einem der beiden archäologischen Parks Madabas. Am nettestens fand ich eines, auf dem Aphrodite Eros mit einem Schuh bedroht. Danach hatten wir genug von Mosaiken, haben den bisher besten (und günstigsten) Falafel Jordaniens gegessen und über Mittag am Pool entspannt. Entspannung kam ja bisher ein wenig zu kurz in diesem Urlaub – es gibt einfach so viel zu sehen.

 

Berg NeboAm Spätnachmittag haben wir dann Blick auf Israel und das Westjordanlandnoch einen kurzen Ausflug auf den Berg Nebo gemacht, der nur 9 Kilometer von Madaba entfernt ist. Der Bibel nach ist das der Ort, von dem aus Moses das Gelobte Land gesehen hat und wo er gestorben und begraben ist. Das war ein ganz netter Ort, vor allem im Abendsonnenschein, aber insgesamt eher unspektakulär. Man kann nach Israel und ins Westjordanland schauen. Allerdings kann man das von jedem anderen Berg der Gegend auch und wir haben wegen der untergehenden Sonne vor allem Sonne gesehen. Aber die Stimmung war ruhig und schön und so war es ein guter Abschluss unseres Aufenthalts in Madaba, bevor es am nächsten Tag weiter nach Jerash und Amman gehen sollte.

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