Cochin und die Backwaters

Vom Zurücksein in Indien


Seit gestern Abend ist das faule Strandleben in Benaulim vorbei und das „richtige“ Indien hat uns wieder. Überall wieder Inder, die andauernd auf den Boden rotzen (trotz der überall vorhandenen „no spitting“-Schilder, die in allen Bussen und auf allen Bahnhöfen hängen) und  allen Müll da stehen und liegen lassen, wo es ihnen gerade einfällt. Gestern Abend sollte uns um 8 Uhr der Zug von Margao in Goa nach Cochin in Kerala, das heißt, ein paar 100 km weiter in den Süden bringen. Tatsächlich ging der Zug dann 2 Stunden später, aber davon abgesehen, lief es alles erstaunlich problemlos. Wir haben unser Abteil sofort gefunden, weil es tatsächlich sowas wie eine Wagenstandsanzeige gab, man glaubt es ja kaum. Und der Zug war zwar klimatisiert, aber ausnahmsweise mal nicht auf Minusgrade heruntergekühlt, so dass man tatsächlich gut schlafen konnte. Insgesamt also eine einigermaßen erholsame Nacht. Heute morgen bzw. heute Mittag kamen wir dann viel zu spät in Cochin an, das Tempo dieser Züge hier kann einen echt wahnsinnig machen. Und dass sie ständig grundlos stehen bleiben. Aber gut, das war eh vermutlich unsere letzte richtig lange Zugfahrt.

 

Hier in Cochin wohnen wir jetzt in einem ziemlich spaßigen Hotel, das eigentlich mehr so ein Familienbetrieb ist. Im Lonely Planet stand, man würde sich in dem Zimmer fühlen, als schlafe man im Zimmer des Sohnes, der grad mal übers Wochenende nicht da ist und das stimmt total. Alles sehr familiär mit einem älteren Ehepaar, das sich immer mit uns unterhalten will und überhaupt sehr fürsorglich ist. Heute haben wir uns Cochin angeschaut, was eine recht hübsche Stadt ist, wenn auch stellenweise fürchterlich touristisch. Aber es ist schön, wieder unterwegs zu sein. Allerdings ist es hier nun wirklich fürchterlich heiß und zum ersten Mal auch wirklich schwül, so dass man die ganze Zeit schwitzt. Nachmittags waren wir in einem alten Haus, in dem lauter Sexszenen an den Wänden angemalt waren. Irgendwie haben wir aber keine Fotos gemacht.

 

Von Cochin aus haben wir einen Ausflug zu den Backwaters gemacht, das ist ein System aus Wasserwegen, das etwa eineinhalb StundenBackwaters von hier beginnt. BackwatersMit dem Bus nach Kottayam zu fahren, dem Startpunkt für die Backwater-Touren, war ein ziemlicher Act, weil an dem Busbahnhof in Cochin das absolute Chaos war. Unser Bus, der eigentlich alle 20 Minuten fahren sollte, war offensichtlich irgendwie zu spät, was sie uns aber natürlich nicht sagen konnten, weil keiner auch nur annähernd Englisch konnte (sie glauben schon, dass sie Englisch sprechen, aber leider versteht man sie nicht). Und weil sie immer gesagt haben, wir sollen halt dann schauen, wann der Bus kommt, die Aufschriften auf dem Bus allerdings immer nur in dieser komischen Schnörkelschrift war, die wir ja nun leider nicht lesen können. Aber irgendwann hat es dann doch geklappt und dann sind wir nach knapp 3 Stunden doch in Kottayam gewesen. Von da aus sind wir dann mit einer public ferry zweieinhalb Stunden durch die Backwaters gefahren, das ist eben eine riesige Wasserstraßenlandschaft da. Und wir kamen uns sehr tricky vor, weil wir mit der öffentlichen Fähre gefahren sind, die nur 10 Rupien anstatt 350 für die Touri-Boote gekostet hat. War jedenfalls sehr nett. Angekommen ist die Fähre dann in Allepey, da waren wir dann auch noch, aber nur kurz, dann sind wir zurück nach Cochin.

 

Morgen wird es dann nach Kumily gehen, denn da in der Nähe ist der Periyar Wildlife Park und den wollen wir sehen.

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