Flores

Von der Entspannung in der italienischsten Stadt Guatemalas

 

Schweren Herzens haben wir uns also von Semuc Champey verabschiedet und uns auf den Weg in den Norden nach Faehre mit MinibootmotorFlores gemacht. Eigentlich ist das gar nicht so weit, aber auf so einer Fahrt kann viel dazwischen kommen. Da steht man mal 45 Minuten, weil Straßenarbeiten sind und die Straße in dieser Richtung eben nur alle 45 Minuten befahrbar ist. Oder man fährt einen Umweg, weil man dann noch mehr Leute einsammeln und ins Shuttle quetschen kann. Oder es gibt eine Unterbrechung der Straße durch einen Fluss, über den alle Autos und Lastwägen auf einer einzigen floßartigen Fähre hinüber müssen, die von zwei Minimotoren betrieben wird. Oder das Shuttle muss 2 Kilometer vor Sonnenuntergang vor FloresFlores nochmal gewechselt werden. Oder alle Fahrgäste müssen warten, bis der Fahrer so viele Touren nach Tikal verkauft hat, wie er sich das so gedacht hat. Bisher hatten wir ja auch Shuttle-Fahrten, die echt ok waren, aber die ganze Fahrt von Semuc nach Flores war eine einzige Frechheit. Und als ob ein Kleinbus mit 14 Leuten nicht voll genug wäre, haben die noch zwei selbstgebastelte Stühle zwischen die Sitze gestellt, auf denen dann auch Leute sitzen müssten. Das war wohl ziemlich unbequem und ist natürlich extrem blöd für diejenigen, die das Shuttle zufälligerweise als letzte einsammelt und die ja genauso viel gezahlt haben wie alle anderen. Insgesamt waren wir 11 Stunden unterwegs und einzig zwei 11 und 12jährigen amerikanischen oder kanadischen Kindern im Bus, die die ganze Zeit Witze und Rätsel erzählt haben, war es zu verdanken, dass die Stimmung trotzdem ganz gut war. Das sollte aber nun unsere letzte richtig lange Fahrt gewesen sein. Mit dem Sonnenuntergang, der von hier aus besonders schön ist, kamen wir in Flores an.

 

In Flores haben wir dann ein paar Unterkünfte angeschaut, bis wir eine nette im La Unión gefunden haben. Mit Blick Floresund Balkon auf den See, denn Flores ist eine Insel. Wie uns ja schon erzählt wurde, ist es sehr hübsch mit vielen bunten Häusern und engen Straßen. Wirkt fast wie ein italienisches Städtchen und die Kirche sieht aus wie auf einer griechischen Insel. Es ist ziemlich heiß hier, aber zum Glück kann man nahezu überall einfach in den See hüpfen und sich abkühlen. Oder einmal um Flores herumgehen, denn es ist sehr klein. Auch dabei kann man sich abkühlen, denn anscheinend ist das Wasser in den letzten Jahren gestiegen und nun liegt die Uferpromenade teilweise unter Wasser. Es gibt auch nette Kaffees und Restaurants und Ueberschwemmte Uferpromenadewir machen heute schon den ganzen Tag nichts außer zu lesen, zu entspannen und Postkarten und Mails zu schreiben. Entspannungstage hatten wir ja noch nicht so viele und so ist das sehr schön. Nachmittags haben wir uns ein Tretboot ausgeliehen, das sich unheimlich schlecht lenken ließ und mit dem man kaum voran kam, aber dafür hatte man einen sehr schönen Blick auf Flores vom Wasser aus. Und beim abendlichen Schwimmen im See hatten wir dann eine lustige Begegnung, weil das Paar, mit dem wir in Monterrico ganz viel Zeit verbracht haben, auf einmal unverhofft vorbei gelaufen ist. Also waren wir mit ihnen was essen (es gab richtig leckere und sehr billige Tostadas und Enchiladas an der Uferpromenade – schade, dass es so gutes Straßenessen hier nur selten gibt) und dann noch Licuados trinken und hatten einen sehr netten Abend.

 

Nach einer letzten Nacht und einem guten Frühstück in Flores, machen wir uns jetzt dann auf den Weg nach Tikal zum Maya-Ruinen anschauen. Da bin ich schon sehr gespannt. Danach geht es in den wilden Dschungel am Río Dulce, mal sehen, wann es da wieder Internet gibt.

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